Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) mobilisiert mit einem eigenen Aufruf zu Blockaden gegen die Naziaufmärsche zum 13. Februar in Dresden. Um den Aufruf auch praktisch umsetzen zu können, haben sie dazu ein Blockadetraining in Berlin organisiert, welches diesen Samstag, den 8. Januar 2011 unter dem Motto „Zusammen ungehorsam“ stattfindet.
Den Aufruf von Dresden-Nazifrei unterzeichnen inzwischen 500 Personen und über 100 Organisationen, zusätzlich zu den teils prominenten ErstunterzeichnerInnen.
Berlin, Samstag, 8. Januar 2011, ab 15.00 Uhr
Zusammen Ungehorsam
Podiumsdiskussion & Blockadetraining
Erstmalig ist es im Februar 2010 in Dresden gelungen, den größten Naziaufmarsch Europas erfolgreich zu verhindern.
Wesentliche Grundlage dieses Erfolgs war zum einen die bundesweite Zusammenarbeit und Mobilisierung von antifaschistischen Gruppen und Organisationen verschiedenster Spektren, Jugendverbänden der Gewerkschaften, Parteien sowie Organisationen und lokale Initiativen im Bündnis »Nazifrei – Dresden stellt sich quer!« aber auch die Mobilisierung der Dresdnerinnen und Dresdner. Mittel des gemeinsamen antifaschistischen Protestes war der zivile Ungehorsam. Am Tag des Aufmarsches wurden kollektiv Regeln überschritten und die Routen der Nazis mittels Massenblockaden verhindert. Von Dresden gingen bundesweit Impulse im Kampf gegen Nazi-Aufmärsche aus.
• Welche Perspektiven gibt es für den Protest im Februar 2011?
• Wird es möglich sein, an den Erfolg der breiten, gesellschaftlich verankerten antifaschistischen Bewegung von 2010 anzuknüpfen?
•Welchen Einfluss nehmen Anstrengungen von staatlicher Seite auf die Bewegung, unter anderem um antifaschistisches Engagement zu kriminalisieren, wie zum Beispiel in der neu entfachten »Extremismusdebatte«, die Neujustierung der Extremismusprogramme von Familienministerin Frau Schröder oder die geforderten Auflagen für den Dresdner Demokratiepreis?
• Wie können die Erfahrungen aus anderen aktuellen Protesten, in denen breite Bündnisse anhand/mit Hilfe von zivilem Ungehorsam erfolgreich agierten, wie beispielsweise die Castorproteste im Herbst 2010 und die Aktionen um Stuttgart 21, für die Blockaden im Februar 2011 genutzt werden?
• Ist die Aktionsform des zivilen Ungehorsams Erfolgsgarantie für jeden Protest?
Samstag, 8. Januar 2011, ab 15.00 Uhr Statthaus Böcklerpark Prinzenstr. 1 10969 Berlin (Kreuzberg) Verkehrsanbindung: U-Bahn: Prinzenstraße
Programm: 15.00 Einlass / Antifa-Café / Infostände
16.00 Blockadetraining (Gruppe FelS)
17.30 Info-Input zum Stand der Dresden-Mobilisierung
18.00 Podiumsdiskussion
DiskutantInnen: • Susanne Willems, Moderation, (Bundessprecherin VVN-BdA) • Jörg Wanke, »Zossen zeigt Gesicht« • Esther Broß, Mitglied des Bundesausschuss der VVN-BdA • Joachim Klimmt, Vertreter „Dresden Nazifrei“ • Hans Erxleben, Vorsitzender LaG Antifa der Linken Berlin / Bündnis für Demokratie und Toleranz Treptow Köpenick • Fabian Virchow, Leiter des Forschungsschwerpunktes Rechtsextremismus / Neonazismus an der FH Düsseldorf • Paul Rothe, Moderator des AK AntiRa beim Jugendausschuss der IG Metall
Faschismus ist keine Meinung – sondern ein Verbrechen!
Veranstalter: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschisten / VVN-BdA e.V. zusammen mit ver.di Bundesvorstand/Jugend, IG Metall Jugend Ressort Jugendarbeit und -politik, Avanti – Projekt undogmatische Linke (Berlin), FelS / Für eine linke Strömung (Berlin)
Aufruf des Bundesausschusses der VVN-BdA
Verhindern wir am 13.Februar 2011 wieder gemeinsam den Neonaziaufmarsch in Dresden!
Erneut planen Neonazis aus ganz Deutschland und Europa im Februar 2011 zum Jahrestag der Bombardierung Dresdens aufzumarschieren.
Seit Jahren versuchen die Neonazis, die Bombardierung Dresdens im Februar 1945 für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Wir werden nicht zu¬lassen, dass Neonazis die Geschichte verfälschen und die Opfer des Naziregimes verhöhnen. Wir wenden uns gegen jede Leugnung und Relativierung deutscher Verantwortung für Vernichtungskrieg und Holocaust.
Neonaziaufmärsche sind kein Mittel demokratischer Meinungsäußerung, sondern Aufrufe zu rassistischer Gewalt und Ausgrenzung. Sie sind eine Beleidigung aller überlebenden Opfer des Naziregimes und aller Opfer neonazistischer Gewalt.
Vergessen wir nicht die 140 Todesopfer durch Neonazigewalt seit 1990. Vergessen wir nicht den brutalen Neonazi-Überfall auf Gewerkschafter nach den antifaschistischen Protesten in Dresden im Jahr 2009. Allein im September 2010 gab es nach Angaben der Bundesregierung 40 Verletzte durch rechte Schläger, im August wurden 1.082 rechte Straftaten gezählt. Im dritten Quartal 2010 kam es zu 200 antisemitischen Straftaten. Das ist ihr „Kampf um die Straße“, die wir den Neonazis auch am 13.Februar* in Dresden nicht überlassen werden.
Naziaufmärsche blockieren ist unser Recht!
2010 ist es vielen tausend Menschen gemeinsam erstmalig gelungen, Europas größten Naziaufmarsch durch Massenblockaden zu verhindern. Wir wünschen uns, dass auch 2011 wieder so viele Menschen unterschiedlicher sozialer und politischer Herkunft zu einer gemeinsamen Aktion zivilen Ungehorsams zusammen finden. Gerade die Entschlossenheit tausender Menschen, sich den Neonazis direkt in den Weg zu stellen, ließ die Blockaden 2010 zu einem überwältigenden Erfolg werden. Alle Versuche, Proteste gegen Neonazis als „extremistisch“ zu diffamieren, sind fehlgeschlagen.
Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich den Neonazis in Dresden entschlossen entgegen zu stellen. Beteiligen Sie sich an den Protestkundgebungen an der Aufmarschstrecke der NeoNeonazis.
Wir erklären: Wenn Neonazis marschieren, werden wir dagegen protestieren! Wenn notwendig, auch mit einer Blockade!
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Aktuelle Informationen zu lokalen Informationsveranstaltungen und Bussen gibt es unter: www.dresden-nazifrei.com
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