Gedenken am Heidefriedhof ohne Jüdische Gemeinde

In diesem Jahr blieb die Jüdische Gemeinde wie vorher angekündigt der offiziellen Gedenkveranstaltung am 13. Februar auf dem Heidefriedhof fern, und legte erst später am Tag ihren Kranz nieder. Die Oppositions-Parteien zogen dabei beschämenderweise nicht mit, sondern kamen einfach zu beiden Terminen. Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde und das Kulturbüro Sachsen schlugen vor, dass die Stadt sich mit einer Rede von den Nazis abgrenzen soll. Auch Matthias Neutzner, Vorsitzender der IG 13. Februar ist für eine Änderung des Rituals. Aushilfs-Oberbürgermeister Lutz Vogel äußert Verständnis für das Fernbleiben der Jüdischen Gemeinde, zeigt zunächst aber Hilflosigkeit bzw. Unfähigkeit das ritualisierte Protokoll zu durchbrechen. Erst nach der Nazigroßdemo am 16. Februar kommt langsam eine Debatte über die Umgestaltung des Heidefriedhof-Gedenkens in Gang.

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Neues Deutschland: Das „sprachlose Gedenken“ hat ausgedient

In einem guten Artikel vom 13.2.2008 beleuchtet das Neue Deutschland aktuelle Kritik am Gedenken zum 13. Februar in Dresden. Leider sind dennoch einige Ungenauigkeiten enthalten: Wenn es etwa heißt, der „Rahmen für das Erinnern“ werde von der Stadt ignoriert, was auch inhaltlich so nicht in Gänze stimmen kann, da das Insistieren auf die Vorgeschichte mittlerweile offizieller Bestandteil des Gedenkens ist; so fehlt die leicht zu recherchierende Information, dass die Initiative damals von Oberbürgermeister Roßberg unterstützt, das Ergebnis im Rathaus vorgestellt und nicht zuletzt ausführlich auf der Homepage der Stadt dokumentiert wurde.

Desweiteren wird behauptet, Nazis können sich mit dem Stelenkreis auf dem Heidefriedhof „identifizieren“. Das darf getrost bezweifelt werden, hieße es doch, die Nazis würden das Rondell, welches 1965 „zum Gedenken gegen ‚Krieg und Faschismus'“ geschaffen wurde dafür schätzen, dass hier nicht nur an Dresden gedacht, sondern gleichermaßen an sieben Konzentrationslager und sechs von Deutschen zerbombte Städte – Dresden also nur ein sehr kleiner Teil der Schrecken des 2. Weltkriegs ist.

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Entwurf für neues Versammlungsgesetz – Demonstrationsverbot zum 13.2. geplant

Dresdner Neueste Nachrichten, 30. Januar 2008

Land Sachsen will Aufmärsche von Neonazis verbieten
Gesetzesentwurf vor dem 13. Februar im Kabinett

Dresden(DNN/J.K./dpa) In die Debatte um ein Demonstrationsverbot am 13. Februar in der Dresdner Altstadt kommt Bewegung. Nach DNN – Informationen liegt ein Referentenentwurf aus dem sächsischen Justizministerium zustimmungsreif auf dem Tisch. Es soll unmittelbar vor dem Jahrestag des Bombenangriffs auf Dresden in zwei Wochen vom Kabinett verabschiedet werden.

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