Antikriegstag und 20 Jahre neonazistische Umtriebe in der Region

Warschau nach der deutschen Bombardierung

Warschau nach der deutschen Bombardierung

Am 1. September 2010 jährt sich der Überfall Nazideutschlands auf Polen nun zum 71. Mal. Dieser Angriff markierte den Beginn des 2. Weltkrieges. Nach dem Schrecken des Krieges wurde der 1. September zum Antikriegstag bzw. Weltfriedenstag erklärt. Bereits im letzten Jahr wiesen wir auf den völkischen Vernichtungskrieg der Nazis im Osten hin. Als Fortsetzung dokumentieren wir einen Artikel aus dem Magazin „der Freitag“ in der die Pläne der Nazis zum Massenmord an der Bevölkerung, durch Verhungern lassen, vor allem in Weißrussland dargelegt werden.

Der VVN-BdA Dresden nimmt den Tag und die bevorstehenden Feierlichkeiten zu 20 Jahre deutsche Einheit zum Anlass um im Haus der Begegnung nach einem Film über das Erstarken der Nazis nach der Wende im Osten Deutschlands zu diskutieren. (vollständige Terminankündigung)

Wie offen die Nazis in Deutschland mittlerweile wieder auftreten, zeigt sich nicht zuletzt an den nun schon seit mehreren Jahren stattfindenden bundesweiten Naziaufmärschen anlässlich des Antikriegstags in Dortmund, die dort für ihren Sieg marschieren wollen. Auch in diesem Jahr gibt es dagegen natürlich Widerstand und auch aus Dresden wird wieder ein Bus zu den Gegenaktivitäten am 04.  September in Dortmund fahren.
Continue reading

Dummdreiste Hetze der Sächsischen Zeitung gegen Links

Wer heute morgen nicht sein Frühstück gleich wieder heraus befördern wollte, durfte nicht die Sächsische Zeitung in die Hand nehmen. Als Reaktion auf die zwei Brandanschläge auf linke Wohnhäuser und den Brandanschlag auf die jüdische Begräbnishalle, versucht die Sächsische Zeitung die Geschehnisse nun im Zeichen der sächsischen Antiextremismusideologie zu deuten und veröffentlichte eine Statistik über rechte und linke Straftaten in Dresden. Dabei kommt sie zu dem Schluss, dass „Linke Täter aber tendenziell gewaltbereiter“ sind. Unter dem Titel „Dresden darf kein Kampfplatz werden“ wird dann auch folgerichtig in einem Kommentar vor Verharmlosung von Linken gewarnt, während gleichzeitig die Nazis verharmlost werden, und zu einem Zusammenstehen der Bürgerschaft gegen die Extremisten von rechts und links aufgefordert wird.

Wie kommt der Schreiberling der Sächsischen Zeitung Denni Klein zu solchen Erkenntnissen?

Zunächst einmal scheint man bei der Sächsischen Zeitung nicht zwischen Angriffen auf Leib und Leben und Sachbeschädigungen und Rangeleien mit schwer bewaffneten und gepanzerten Polizisten unterscheiden zu können. Letztere fangen dabei oft selbst gewalttätige Auseinandersetzungen an. Allein hier wird schon die Feststellung „Linke Täter sind aber tendenziell gewaltätiger“ Lügen gestraft.

Weiter beruhen diese Erkenntnisse offenbar auf Statistiken der Polizei über politische Straftaten von 2000 bis 2009 in Dresden. Dort ist für 2009 mit 54 „Gewaltstraftaten“ ein starker Anstieg von „linken Gewalttaten“ vermerkt, dem lediglich 16 Gewalttaten des rechtsextremen Lagers gegenüberstehen würden. Dazu muss man wissen, dass die Polizei allein am 14. Februar 2009 70 – 80 Menschen fest genommen hatte. Dies geschah bei Auseinandersetzungen mit der Polizei nachdem diese erst die Demonstration des No-pasarán-Bündnis kurz vor der Abschlusskundgebung angriff (siehe Bericht auf indymedia und Zusammenfassung des Polizeieinsatzes auf addn.me) und später etwa 500 Menschen vor der Synagoge willkürlich mit brutaler Gewalt über die Carolabrücke in die Arme ihrer prügelwütigen Kollegen trieb (siehe Dokumentation der Polizeiübergriffe an der Synagoge und Carolabrücke). Gleichzeitig konnten Nazis ungehindert Journalisten und Passanten angreifen, viele derartige Übergriffe werden dementsprechend auch nicht in der polizeilichen Statistik geführt. Diese Wahrnehmung des Verhaltens der Polizei wird auch von Aussteigern aus der Naziszene bestätigt. Dass das polizeiliche Vorgehen mit politischer Rückendeckung von ganz oben erfolgte, zeigen die Rechtfertigungen des Innenministers in der Presse und das folgenlose parlamentarische Nachspiel.

Auch für dieses Jahr wird von 21 Gegnern des Naziaufmarsches am 13. Februar berichtet, die wegen Körperverletzung, Landsfriedensbruch und Widerstand in Gewahrsam genommen wurden. Während die Nazis ungestraft den Ausbruch aus ihrer Kundgebung am Bahnhof mit Flaschen und Steinen proben durften, wurden unter anderem Sitzblockaden vor der Schauburg mit Wasserwerfern und Polizeiknüppeln angegriffen. Dass es dabei laut Sächsischer Zeitung nur 15 Verletzte gegeben haben soll, ist als ziemlich unwahrscheinlich anzusehen, wenn nicht gar eine dreiste Lüge. Allein die autonomen Santitätsdienste berichteten, dass sie etwa 100 Personen behandeln mussten, dazu kommen noch die offiziellen Sanitäter und die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen. Die Nazis wiederum haben vor und nach dem 13. Februar 2010 etliche Angriffe gegen Personen und Einrichtungen verübt, darunter bereits Angriffe auf die beiden linken Wohnhäuser (1, 2), die auch jetzt wieder das Ziel von Brandanschlägen wurden. Sowohl diese Angriffe als auch die Sachbeschädigungen in Pirna in der Folge tauchen selbstverständlich nicht in den Statistiken der Sächsischen Zeitung auf.

Die beiden betrunkenen Idioten die dabei erwischt wurden, ein Betonmesser zur Erinnerung an den Mord an Marwa El-Sherbini umzustoßen, dürfen natürlich in der Aufzählung „linker Straftaten“ nicht fehlen, während die vorher stattgefundene organisierte Zerstörung der Betonmesser seitdem offenbar unbeachtet bleibt. Auch die Spontandemonstration letzte Woche gegen den Naziterror in Dresden und Sachsen blieb zwar friedlich, sorgt aber durch Ermittlungen wegen Widerstandes, Beleidigungen und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz für einen Anstieg „linker Straftaten“ in den Statistiken. Dem gegenüber steht exemplarisch ein Vorfall auf dem Hechtfest am letzten Wochenende. Dort wurde ein junger Mann von mehreren Nazis verprügelt, die danach in einem Auto mit Kennzeichen des Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge davon fuhren. Die Dresdner Bevölkerung in Form der restlichen Festbesucher handelte dem Credo der sächsischen Zeitung entsprechend und demonstrierte ihre Ablehnung gegenüber „Extremisten von beiden Seiten“, indem sie nicht eingriff. Ein Fall der sicherlich nicht in einer Polizeistatistik auftauchen wird und damit für die Sächsische Zeitung wieder beweisen wird, dass „linke Täter aber tendenziell gewaltbereiter sind“.

Ob es sich hierbei einfach um schlechten Journalismus handelt oder die Sächsische Zeitung versucht so die Richtung für den nächsten 13. Februar vorzugeben, bleibt offen. Wahrscheinlich ist eine Mischung aus beidem.

weitere Beiträge zum Thema:

Continue reading

Dritter Brandanschlag in Folge in Dresden

Am heutigen Sonntagmorgen wurde die Tür einer jüdischen Begräbnishalle auf dem jüdischen Friedhof in Dresden-Johannstadt in Brand gesetzt. Nur dem Umstand, dass auch in diesem Fall wieder Zeugen den Vorfall rechtzeitig bemerkten, ist es zu verdanken, dass größerer Schaden verhindert werden konnte. Dennoch enstand ein Schaden von bis zu 10000 €. Dieser Vorfall ist jetzt der dritte Brandanschlag mit offensichtlich nazistischem Hintergrund in nur wenig mehr als einer Woche in Dresden und sorgt jetzt auch überregional für Schlagzeilen. Jetzt hat sich auch die Dresdner Oberbürgermeisterin eingeschaltet, alle drei Brandanschläge verurteilt und angekündigt, das Thema im Vorbereitungskreis zum 13. Februar zur Sprache zu bringen, was immer das auch heißen mag.

Was wussten die Dresdner vom Bombenkrieg?

Ein wichtiges Buch das bisher in unserer Materialrubrik fehlte, trägt den Titel „Dresden im Luftkrieg“ geschrieben von Götz Bergander. Dieses Buch beschreibt sehr ausführlich und umfassend die Bombenangriffe auf Dresden, bezieht dabei aber auch die Vor- und Nachgeschichte ein. Bemerkenswert an diesem Buch, dessen erste Auflage bereits 1977 in der BRD erschien – allerdings auch in der DDR als Bückware geschätzt war – und seitdem mehrfach neu aufgelegt wurde, dass sich hier bereits sehr kritisch mit vielen Mythen und Legenden um den Bombenangriff auf Dresden beschäftigt wurde. So war Götz Bergander einer der ersten die nachwiesen, dass es weder Tieffliegerangriffe noch Phosphorbombenangriffe auf Dresden gegeben hatte und legte dar, warum die meisten Zahlen der Bombentoten von Dresden viel zu hoch angesetzt waren. Dabei kommt ihm die eigene Erfahrung zu Gute, da er als Junge mit eigenen Augen gesehen hatte, dass die Stadt keineswegs mit Hundertausenden von Flüchtlingen überfüllt war. War das Buch vor 1990 in der DDR verboten, erschien es nach dem politischen Umbruch in Ostdeutschland in einer gründlich überarbeiteten und erweiterten Ausgabe und war so auch den Dresdnern direkt zugänglich. Jedoch wurde das Buch, das aufgrund seiner Beliebtheit 2006 nochmals in einer Sonderausgabe erschien, im öffentlichen Diskurs kaum wahrgenommen. Dennoch ist es nicht zuletzt auch Götz Bergander zu verdanken, dass der Diskurs in Dresden sich nach und nach gewandelt hat. Folgerichtig wurde Bergander auch in die Dresdener Historikerkommission zum 13. Februar berufen.

Da das Buch machmal sehr ins Detail geht, was bei so einem hoch emotional diskutierten Thema aber auch notwendig ist, liest es sich nicht immer ganz einfach. Angesichts der Tatsache, dass so viele Halbwahrheiten über die Luftangriffe aus Dresden grassieren, gehört dieses Buch unserer Meinung nach zur Pflichtlektüre für alle, die sich zu Dresden am 13. Februar auslassen wollen.

Der folgende Auszug aus dem Kapitel „Was wusste die Bevölkerung vom Luftkrieg?“ beschreibt die Stimmung in der Stadt während der ersten Kriegsjahre, als der Bombenkrieg der Deutschen in Kino und Rundfunk für die Bevölkerung erlebbar war und macht klar, dass die Dresdner ziemlich gut hätten wissen müssen, was da eines Tages auf sie zu kommen konnte und dann auch kam:

Continue reading

Sachsenspiegel zu Brandanschläge und Demonstration

Im Sachsenspiegel vom 27.08.2010 gab es einen Beitrag zu den Brandanschlägen in Dresden und der folgenden Demonstration in Dresden. Auch der lokale Polizeisprecher kommt zu Wort und hat erst mal nichts Besseres zu tun, als zum wiederholten Male darüber zu lamentieren, dass sie keine Extraeinladung zur Demonstration erhalten haben.

Sachsenspiegel auf Youtube

500 auf Demonstration gegen Naziterror

Eine rundum gelungene Demonstration in Reaktion auf die Brandanschläge in Dresden: Nur die Polizei hat wieder etwas zu nörgeln und droht diverse Ermittlungen an. Es sei nicht spontan, sondern geplant gewesen. Wie stellen die sich das eigentlich vor? Der Anlass war ganz sicher nicht geplant und auch nicht länger bekannt. Zwei Tage, um alle zu informieren, dass es einen zweiten Brandanschlag auf ein Wohnhaus gegeben hat und es deswegen eine Demo geben wird, sind sogar nach dem Versammlungsgesetz legal. Mal davon abgesehen, dass es absolut notwendig für eine linke Szene ist, gemeinsam aus den Puschen zu kommen, wenn es um Menschenleben geht!

Ende der Demonstration auf der Leipziger Straße in Mickten

Dieses und weitere Bilder vom AKUBIZ e.V. (Pirna) gibt es hier

Continue reading

Orosz plant Neuauflage der Menschenkette

Wie der Presse zu entnehmen ist, plant Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) wieder eine Menschenkette um die Dresdner Innenstadt am 13. Februar. Damit soll würdig an die Bombentoten gedacht werden und ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt werden. Wie ernsthaft dieses Zeichen ist, kann man schon daran erkennen, dass der Bereich der Innenstadt von der Menschenkette vor den Nazis geschützt wird, der laut dem neuen Versammlungsgesetz sowieso schon für Extremisten am 13. Februar unzugänglich sein soll.

Bereits im letzten Jahr versuchte Orosz den Protest gegen die Nazis in ihre Aktion zu kanalisieren. Das gelang zum Glück nicht vollständig, so dass ca. 10.000 Menschen den Naziaufmarsch mit direkten Blockaden verhinderten, während man auf der anderen Elbseite die Menschenkette inszenierte. Dass es dabei vor allem um Dummenfang geht, zeigt auch die dreiste Behauptung von Orosz bereits am Abend des 13. Februar, dass die Menschenkette den Naziaufmarsch verhindert hätte. Auch dieses mal heißt es wieder „Die Menschenkette 2010 war ein großer Erfolg“ und „Es gibt keinen Grund, jetzt nach einer neuen Form zu suchen. Man sollte das bewährte Modell wieder wählen.“ Von Seiten der Stadt wird also auch in dieser Saison wieder mit großem Tamtam gezielt ins Leere agiert werden.

Die Nazis haben mittlerweile vor wenigen Tagen, neben der Mobilisierung zu einer Aktionswoche um den 13. Februar, die vermutlich auch wieder eine Demonstration von vor allem regionalen Nazis am 13. Februar beinhalten wird, eine Großmobilisierung für den 19. Februar angekündigt. Dabei will man mehrere von einander unabhängige Veranstaltungen durchführen. Das klingt nach dem in Nazikreisen breit diskutierten Sternmarschkonzept. Man darf gespannt sein, ob sich die Menschenkette auch am 19. Februar zusammenfinden wird. Wenn es dann nämlich nur noch darum geht, sich den Nazis in Weg zu stellen und man von keinem Sondergesetz vor eigenem Aktionismus beschützt wird.

Continue reading

Zweiter Brandanschlag auf Wohnhaus in Dresden

Schon wieder Lebensgefahr durch einen Brandsatz in einem linken Hausprojekt, diesmal in Dresden-Pieschen. Nachdem in der Nacht zum 19.8. in Dresden-Löbtau ein Brand in der „Praxis“ gelegt worden war, flog heute, am 24.8. am frühen Morgen ein Molotow-Cocktail in ein Zimmer in der Robert-Matzke-Straße. Nur durch Zufall zündete der Brandsatz nicht richtig und konnte gelöscht werden.

Beispielhaft für die Stimmung in der rechten Szene ist das Spiel zwischen Post SV Dresden aus Cotta (Nachbarbezirk von Löbtau) und dem Dresdner Sportclub. Dabei kam es zu einem Überfall von Fans aus dem Umfeld von Dynamo Dresden und Post SV auf Fans vom DSC. Während des Spiels war auch der Brandanschlag in Löbtau auch Thema. Den DSClern wurde entgegen gehalten „…‘Scheiß Antifa‘ garniert mit einem Hinweis auf den mitte der Woche statt gefundenen Brandanschlag in Löbtau und der Frage, ob wir daraus nichts gelernt hätten…“.
via anarchiadd.blogsport.de

Continue reading

Solidarität nach Brandanschlag auf „die Praxis“ in Dresden-Löbtau

+++ update +++
Spendenkonto für das zerstörte Zimmer und Schutzbauten für die Praxis
Empfänger: Rote Hilfe Dresden
Verwendungszweck: Brandanschlag – Praxis
Kontonummer: 609760434
Bankleitzahl: 36010043
+++ +++ +++

Eine neue Qualität von Naziaktivitäten zeigt sich in Dresden-Löbtau, welches unterhalb des Problem-Plattenbau-Viertels Gorbitz liegt. Nachdem am 17.8. zum Todestag von Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess Scheiben in der „Praxis“ eingeworfen wurden, ist an derselben Stelle am 19.8. gezündelt worden. Wäre das betroffene Zimmer nicht zufällig in dieser Nacht unbewohnt gewesen, hätte es Tote geben können, denn eine schlafende Person hätte sich kaum allein retten können.

Mittlerweile ist eine Welle der Solidarität angerollt, es gab eine lautstarke Spontandemo mit 50 Leuten am Abend in der Innenstadt und weitere Aktionen und Soliparties werden folgen. So soll auf das Geschehene aufmerksam gemacht werden und Geld für das komplett zerstörte Inventar des Zimmers, sowie Schutzbauten gesammelt werden.

Zum Verteilen auf dem Stadtfest und anderswo gibt es ein Soli-Flugblatt, von dem auch bereits eine Tausender-Auflage unterwegs ist. – Download Flugblatt als .pdf

Continue reading

Bus aus Dresden zum Naziaufmarsch am 4. September in Dortmund

In Dortmund haust eine der aktivsten Neonaziszenen Deutschlands und ruft wie jedes Jahr zum „Anti-Kriegs-Tag“, anläßlich des 1. September, dem Jahrestag des Beginn des 2. Weltkriegs mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen. Dagegen stellen sich mehrere Zusammenschlüsse: Das Antifaschistische / Antimilitaristische Aktionsbündnis und das breite Bündnis Dortmund stellt sich quer, sowie das S4-Bündnis (der Nachfolger des S5-Bündnis vom letzten Jahr), welches in der Zusammensetzung dem Dortmunder Antifa-Bündnis ähnelt. Es ist also für alle etwas dabei, wenn sich wieder tausende GegendemonstrantInnen den Nazis entgegenstellen.

Anreise aus Dresden

Ein Busticket wird 15 Euro kosten. Über einen verminderten Beitrag wird im Einzelfall entschieden. Die vorläufige Abfahrtszeit ab Dresden ist 1 Uhr. InteressentInnen können sich per mail an akantifa @ riseup.net wenden oder bei der Geschäftsstelle der LINKEN Dresden unter: 0351 – 8583801 melden.

Continue reading

Klage gegen neues Versammlungsgesetz

Die Opposition im Sächsischen Landtag hat jetzt geschlossen (Grüne, Linke, SPD) eine Klage gegen das neue Versammlungsgesetz eingereicht. Der Gesetzentwurf war von Anfang an von provinziellem Dilletantismus geprägt und fiel auch bei den meisten Rechtsexperten folgerichtig durch (Anhörung im Landtag, Gesetz hebelt sich selbst aus).  Neben der ins Gesetz gemeißelten Gleichsetzung von rechts und links offenbarte sich hier gleichzeitig das Unvermögen der konservativen Parteien CDU und FDP in Sachsen, sich öffentlich inhaltlich mit dem 13. Februar auseinanderzusetzen. Ob man die Debatte scheut wie der Teufel das Weihwasser, weil man aus Inkompetenz nicht in der Lage ist, eine Position abseits der Position der Neonazis und Revanchisten zu entwickeln oder weil große Teile des konservativen Lagers insgeheim deren Positionen teilen, mag der Betrachter selbst entscheiden.

Der Wadenbeißer von der Dresdner CDU Lars Rohwer (Abgeordneter im Landtag) entblödet sich auch dieses Mal (zur Erinnerung an seine Rolle in der Vergangenheit, sei dieser Artikel empfohlen) wieder nicht, seine Mär von einer  Erinnerungskultur in Dresden rauszukramen, die von einem Linksblock bedroht wäre, und bestätigt mit seiner dummdreisten Aussage Johannes Lichdi (Landtagsabgeordneter der Grünen), der genau das kritisierte, nämlich das mit dem Gesetz eine Form des Gedenkens vorgeschrieben werden soll.

Continue reading

Umstellung auf wordpress

Hallo,

wie ihr sicher schon mitbekommen habt, sieht unsere Seite plötzlich völlig anders aus. Das liegt daran, dass die Admins von noblogs.org von der blogsoftware lifetype zu wordpress gewechselt sind. Dabei konnten die templates leider nicht mit migriert werden. Das ist aber alles halb so schlimm, da wir sowieso Umbauarbeiten an der Seite vorhatten. In den nächsten Wochen wird hier also fleißig an der Seite gearbeit werden. Die Berichterstattung findet dabei weiter wie gewohnt statt.

antifaschistische Grüße
webgroup dresden1302

Posted in Allgemein /

28.8.: Mit dem Zug zur Antifademo nach Radeberg bei Dresden

In Radeberg bei Dresden wollen die Autonome Antifa Radeberg und weitere antifaschistisch Engagierte auf die Probleme mit Neonazis und Revanchisten in der Region aufmerksam machen. Wir wollen mit vielen Leuten aus Dresden dabeisein und die Leute vor Ort unterstützen. Deswegen werden wir am Sonnabend, den 28. August 2010 gemeinsam mit dem Zug nach Radeberg fahren:

Continue reading

Marwa-Mahnmal-Attackierer behaupten sie wären links

+++ Update 6.8.: Auch wenn es jetzt alle lokalen Medien und sogar Christian Demuth von Bürger.Courage behaupten, weil sie es von der Polizei abschreiben, die sich auf die Eigenaussage der Täter beruft: Wer Mahnmale an den antimuslimischen Mord zerstört, ist definitiv nicht links, unabhängig von der Selbstverortung, die auch eine Falschaussage sein kann! +++

Beim erfolgreichen Versuch, eine der Messer-Stelen von Bürger.Courage am Hauptbahnhof erneut umzustoßen, sind zwei Jugendliche gefasst worden, die behaupten, links und dem „alternativen Milieu“ entsprungen zu sein. Daran kann man getrost Zweifel hegen, denn die Argumentation, die sie als Motiv angeben, ist keineswegs links. So behaupten sie, dass Tote im Afghanistan-Konflikt keine solche Beachtung finden würden. Nun sind Linke keineswegs dafür bekannt, rassistische Morde und Kriegstote in einer Rangliste gegeneinander auszuspielen. Mit einer linken Demonstration am 1. Juli war explizit der Zusammenhang des Mordes mit antimuslimischem Rassismus betont worden. Daraus ist zu schließen, dass die Täter entweder pseudolinks sind – oder, was auch nicht ausgeschlossen ist, dass es sich um Nachwuchs der Dresdner Neonazis handelt, die sich nun möglicherweise kaputtlachen, dass es ihre Aussagen 1:1 in die Online-Ausgabe der Sächsischen Zeitung geschafft haben. Denn somit hätten sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Bürger-Courage Aktion in Gedenken an den antimuslimischen Mord in Dresden diskreditiert – welche in den Tageszeitungen bereits als „umstritten“ bezeichnet wird – und die Linken gleich mit.

Seit dem ersten Jahrestag des Mordes an Marwa El-Sherbini am 1. Juli werden die 18 geplanten Messer-Stelen schrittweise aufgestellt, und seit dem 22. Juli – wenn auch weit weniger schnell – durch Umstoßen wieder zerstört. Die Stele am Hauptbahnhof war erst kurz vorher wieder ersetzt worden, als die zwei Jugendlichen erwischt wurden.
Continue reading

Aktion gegen antimuslimischen Rassismus nach Beschädigung von Marwa-Mahnmalen

+++ Update  vom 3.8. +++

Am 2. August wurde auch die Messerstele am Jorge-Gomondai-Platz umgestoßen. Das ist der fünfte Standort der 600 Kilogramm schweren Messer-Skulpturen, der von der Serie der Beschädigungen seit dem 22. Juli betroffen ist – das solcherart gezielte Vorgehen ist höchstwahrscheinlich den organisierten Dresdner Neonazis anzulasten. Auch auf der Prager Straße, am Altmarkt, vor dem Rathaus und am Hauptbahnhof wurden die Beton-Messer teils mehrfach umgeworfen, sowie teilweise ihre Beschriftung abmontiert und entwendet.  (siehe Zeitungsartikel unten)
+++ +++ +++

Am 24. Juli wurden mehrere spontane Kundgebungen als Reaktion auf die Beschädigung von Mahnmalen an den antimuslimischen Mord an Marwa El-Sherbini abgehalten. Dazu gibt es hier einen Bericht und Fotos.
Die Serie des organisierten Beschädigens der seit dem 1. Juli 2010 aufgestellten Kunstinstallationen von Bürger.Courage verweist auf gezielte Aktivitäten von Dresdner Neonazis. Dazu finden sich hier auch Zeitungsartikel (ganz unten).
Zum Begriff des antimuslimischen Rassismus siehe den Redebeitrag des AK Antifa auf der Marwa-Gedenkdemo am 1. Juli 2010, dem Jahrestag des Mordes.

Continue reading