In Dresden fand heute ein ausgedehnter Flashmob des Bündnis „Nazifrei – Dresden stellt sich quer“ in der Innenstadt statt. Dazu versammelten sich etwa 30 AktivistInnen vom Dresdner Teil des überregionalen Bündnisses gegenüber der Altmarktgalerie mit Flyern und Plakaten. Einige zogen Buchstaben-T-Shirts über, wodurch später der Name des Bündnisses geformt wurde.
Am Wochenende finden zwei öffentliche Versammlungen im Namen des Bündnisses statt: Eine Regionalkonferenz West in Dortmund am Sonnabend, den 11.12., sowie das große Bündnistreffen in Dresden, am Sonntag, den 12.12. Nach diesem arbeitsreichen Wochenende startet dann die ultimative breite Mobilisierungsphase.
Nachdem die Dresdner Tagespresse die Aktion bereits angekündigt hatte, wurde auch hinterher darüber ausführlich berichtet (besonders empfehlenswert: die Bildergalerie der Dresdner Neuesten Nachrichten), desweiteren gab es einen Bericht auf Indymedia:
Dresden-Nazifrei: Noch 66 Tage bis zum 13.2.
In Dresden haben heute etwa 30 AktivistInnen von Dresden-Nazifrei auf die kommenden Blockadeaktionen gegen den Nazigroßaufmarsch am 13. Februar in Dresden aufmerksam gemacht.
Während es in Dresden schneit, stürmt und weihnachtet, hat das Bündnis „Nazifrei – Dresden stellt sich quer“ darauf aufmerksam gemacht, dass es auch zum 13. Februar 2011 wieder Massenblockaden gegen den größten regelmäßigen Naziaufmarsch Europas geben wird. Die Dresdner AktivistInnen des Bündnisses haben einen Flashmob organisiert, bei dem mit Plakaten, T-Shirts und Flyern für das Bündnis geworben wurde.
Vom ehemaligen Haus des Buches ging es los über die Prager Straße bis zum Hauptbahnhof. Immer wieder wurde gestoppt, um den Schriftzug „Dresden Nazifrei“ in einer Reihe zu formieren, aber auch während des Laufens war der Schriftzug in zwei Teilen gut lesbar. Gelegentliche Sprechchöre und vor allem viele FlyerverteilerInnen erklärten den PassantInnen was hier los ist.
In den verbleibenden etwa 66 Tagen bis zum Nazigroßaufmarsch bleibt nun noch viel zu tun, um wie in diesem Jahr wieder tausende Menschen für Massenblockaden zu mobilisieren. Die Dresdner AktivistInnen haben deutlich gemacht, dass es diesmal noch mehr Menschen aus Dresden selbst werden müssen, die sich an den Blockaden beteiligen. Der im Vergleich zum letzten Jahr deutlich stärkere Anteil der DresdnerInnen im überregionalen Bündnis „Dresden-Nazifrei“ wird dafür sorgen. Macht mit, seid dabei, engagiert euch, mobilisiert!
Quelle: Indymedia
Dresdner Neuestes Nachrichten-Online, 10.12.2010
Citynews
Anti-Nazi-Bündnis macht auf Demo gegen Neonaziaufmarsch am 13. Februar aufmerksam
Bettina Winkler
Dresden. Das Bündnis „Nazifrei – Dresden stellt sich quer“ hat am Donnerstagabend einen so genannten Smartmob auf der Prager Straße veranstaltet, um auf die kommende Neonazidemo am 13. Februar 2011 und dessen Boykottierung aufmerksam zu machen. Die Mitglieder wollen mit dieser Aktion noch mehr Menschen auf die Straße bringen als im Februar 2010 – da waren es bereits über 10.000, die den Aufmarsch der Rechtsextremen verhindern konnten.
„Wir wollen Gesicht zeigen gegen Nazis. Wir wollen zeigen, dass wir wieder da und mit unserer Arbeit in vollem Gange sind“, sagt ein Mitarbeiter des Bündnisses „Nazifrei“, der namentlich nicht genannt werden möchte. Auf weißen T-Shirts leuchteten pinke Buchstaben, die zusammen „Dresden Nazifrei!“ ergaben. Andere Mitglieder trugen grelle Schilder oder verteilten bunte Flyer an Passanten. Entschlossen schritten die Aktivisten über die Prager Straße um sich einen Weg durch die Einkaufsmeile zu bahnen. Dabei riefen sie immer wieder lautstark „Dresden, Dresden, Nazifrei“. Die Strecke führt bis hin zum Hauptbahnhof, dort hallten die Aufrufe ein letztes Mal in den abendlichen Himmel. Am Ende gab es Applaus von umstehenden Fußgängern.
Als Erfolg für Dresden-Nazifrei verbucht der Mitarbeiter den Stopp der rechtsextremen Demo im Februar 2010, die mit Hilfe von weit mehr als 10.000 Menschen am Marschieren gehindert wurde. Die Blockade hatte national wie international Schlagzeilen gesorgt und die Debatte aufgeworfen, ob Blockaden von genehmigten Demonstrationen vertretbar sind. An diesen Erfolg möchte das Bündnis 2011 anknüpfen und noch viel mehr Menschen dazu bringen, sich zu beteiligen, Courage zu zeigen und nicht wegzuschauen.
„Unser Bündnis erweitert sich stets. Begonnen hatten wir mit einer Aktivierungskonferenz im Oktober in Dresden, beteiligt waren 250 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesland. Im November haben wir ein Infobüro eigens für das Bündnis eingerichtet, dort gibt es Ansprechpartner für alle, die sich über unsere Arbeit informieren oder sich aktiv daran beteiligen wollen.“
Die Aktivisten wollen mit dem Smartmob auch auf ihre Konferenz aufmerksam machen, die am Samstag in Dortmund stattfinden soll. Damit zeige sich auch, dass die Bewegung bundesweit aktiv sei. Inhaltlich geht es bei der Tagung um den aktuellen Stand der Mobilisierung in Dresden, die rechtliche Situation bei Blockaden und die komplexe Frage der Bombardierung und des Gedenkens in Dresden.
Sächsische Zeitung, 9.12.2010
Bündnis Nazifrei ruft heute zur Spontan-Aktion auf
Das Bündnis „Nazifrei – Dresden stellt sich quer“ ruft heute zum Smartmob in die Innenstadt auf. Es will so auf die Blockaden des Naziaufmarsches im Februar aufmerksam machen, teilt Sprecherin Franziska Radtke mit. Zu dem kurzen Spontan-Auflauf werden Bündnis-Mitglieder ab 17.15 Uhr die Fußgängerzone Prager Straße bevölkern und Flyer verteilen. Interessenten seien eingeladen. Das Bündnis besteht aus antifaschistischen und zivilgesellschaftlichen Gruppen, Gewerkschaften, Parteien und Jugend- udn Studierendenverbänden.
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