Von weiteren Aktionen der Nazis berichtet die aktuelle Pressemitteilung von No pasarán. Das alternative Zentrum Conni sollte in der Nacht zum 13.2. angegriffen werden. Zusatzinfo: Auch andere linke Projekte meldeten Naziaktivitäten.
13. Februar 2009
Pressemitteilung zu nächtlichem Geschehen:
Die Doppelmoral der Nazis
Am
Donnerstag Abend ließen circa 40 Nazis in Johannstadt Kerzen die Elbe
herabtreiben. Sie „betrauerten“ die Opfer der Bombardierung Dresdens.
Wenige Stunden später gegen 23 Uhr fuhr ein Schlägertrupp mit vier voll
besetzten Autos in der Rudolf-Leonhard Straße vor. Offenbar sollte das
Alternative Zentrum Conni angegriffen werden. Dem schnellen Herbeieilen
vieler UnterstützerInnen und der Wachsamkeit der im AZ Conni ansäßigen
Vereine ist zu verdanken, dass dieser Angriff abgewehrt werden konnte
und niemand zu Schaden kam.
Das AZ Conni gehört zu einer Reihe
von Orten, die jedes Jahr Opfer von Angriffen werden. Die Nazis
vermuten hier zurecht den politischen Gegner und versuchen ihn mit
allen Mitteln einzuschüchtern. Das ist Teil des Konzeptes der
„Nationalen Aktionswoche“, die vom so genannten „Aktionsbündnis gegen
das Vergessen“ ausgerufen wurde. Bereits in den letzen Tagen griffen
Nazischläger Jugendliche an, die nicht ihrer Gesinnung entsprachen,
störten Veranstaltungen und begingen Sachbeschädigungen.
„Opfer
rechter Gewalt trauen sich häufig nicht ihre Erlebnisse in die
Öffentlichkeit zu tragen. Sie haben Angst vor weiteren Übergriffen,
wenn das öffentlich Interesse verflogen ist. Die Polizei sieht rechte
Gewalttaten des öfteren als unpolitische Schlägereien an und vermittelt
so den Betroffenen nicht den nötigen Rückhalt.“, berichtet unsere
Sprecherin Heike Schneider.
Jonas Timmermann, unser Sprecher,
erkennt in den Ereignissen eine Doppelmoral der Nazis: „Die Rechten
bemühen sich seit Jahren Bürgernähe zu demonstrieren und Anschluss an
konservative Kreise zu finden. Sie geben sich betont friedlich im
öffentlichen Auftreten. Jedoch hinterher, wenn keine Kamera mehr
zusieht, verbreiten sie Angst und Gewalt. Dann zeigt sich ihr wahres
Gesicht. „No pasarán“ versteht sich nicht bloß als Demoorganisator; ganz wichtig ist uns auch zu informieren.