26.08. Demonstration in Dresden

NAZITERROR STOPPEN
S o l i d a r i t ä t m i t d e n B e t r o f f e n e n

Demonstration: Donnerstag, 26. August 2010, 18:30 Uhr, Puschkinplatz, Dresden

Z w e i Brandanschläge innerhalb einer Woche auf alternative Wohnprojekte in Dresden

In der Nacht zum 19. August versuchten bisher Unbekannte das Wohnprojekt „Praxis“ in Dresden-Löbtau in Brand zu stecken. An einem Fenster im Erdgeschoss wurde das Feuer gelegt, im Zimmer schlief in dieser Nacht allerdings niemand. Nur diesem glücklichem Umstand, der schnellen Reaktion der Hausbewohner_innen und der Alarmierung der Feuerwehr durch Nachbar_innen, ist es zu verdanken, dass keine Verletzten zu beklagen sind. Die Flammen konnten erst nach der Evakuierung des Hauses durch die Feuerwehr gelöscht werden. Die „Praxis“ steht bereits seit längerem im Fokus der lokalen Naziszene und wurde mehrfach angegriffen. Nur wenige Tage zuvor wurde mit einer Mülltonne ein Fenster eingeworfen, im Zusammenhang mit dem 13. Februar versuchte eine Nazigruppe das Hausprojekt zu attackieren.

Am frühen Morgen des 24. August warf ein unbekannter Mann einen Molotow-Cocktail in ein Fenster des antirassistischen Wohnprojekts RM16 in Dresden-Pieschen. Nur dem Zufall war es zu verdanken, dass der Brandsatz nicht zerbrach. Die Person, die im Zimmer schlief, konnte so das Feuer rasch löschen. Die RM16 ist schon seit Jahren im Visier von Nazis. Mehrfach wurden Scheiben eingeworfen und Versuche unternommen in das Haus einzudringen. Seit einigen Monaten kursieren Nazi-Aufkleber, die dazu aufrufen die RM16 anzugreifen.

Z e h n Brandanschläge in Sachsen seit Jahreswechsel

Diese Angriffe reihen sich nahtlos in eine Serie von Brandanschlägen in Sachsen ein. Die Ziele sind dabei entweder nach rassistischen Kriterien ausgewählt oder Projekte und Personen, die dezidiert nicht-rechts oder antifaschistisch auftreten – also diejenigen, die in Augen der Nazis als Feinde zu bekämpfen sind. Die Nazis wollen die Betroffenen einschüchtern, ihnen die Existenzgrundlage rauben und sie so vertreiben bzw. politisch ruhig stellen. Menschenleben zählen ihnen dabei nichts, mit Brandanschlägen auf Wohnhäuser nehmen sie Tote billigend in Kauf.

S o l i d a r i t ä t ist eine Antwort

Diese Angriffe dürfen nicht unbeantwortet bleiben. Sie dürfen nicht ignoriert werden und auch nicht klein geredet. Sie sind Angriffe auf Leib und Leben. Sie müssen verhindert werden, sei es durch antifaschistische Selbsthilfe, gesellschaftliche Ächtung, Antidiskriminierungsarbeit, Umwälzung der Verhältnisse. Jeder Schritt zählt. Bis dahin gilt es die Betroffenen zu unterstützen, auch und gerade diejenigen, die keine Lobby haben, die nicht auf breite Unterstützung hoffen können. Zeigen wir ihnen unsere Solidarität, lassen wir den Täter_innen keine Ruhe, greifen wir gesellschaftliche Zustände an, wo sie die Freiheit zu leben bedrohen!

Als Anfang: Demonstration am 26. August. Auf gehts, ab gehts!

One comment