Nazianschlag in Dresden-Löbtau, Brandanschlag in Berlin, Mord in Leipzig

Nicht, dass es jemand vergisst: Die Neonazis sind immer noch da, nach dem Desaster in Leipzig sind sie besonders sauer und sie sehen momentan ihre größten Erfolge darin, ihre Gegner mit Anschlägen zu überziehen. Nachdem bereits in Dresden Wohnhäuser angezündet wurden (Brand in der Praxis, Versuch in der RM16) ist es nun auch in Berlin dazu gekommen. Die M99 auf der Manteuffelstraße in Berlin-Kreuzberg – das Urgestein der Infoläden und überregional in der linken Szene bekannt – brannte in der Nacht zum 27. Oktober 2010, weitere Läden in Berlin wurden angegriffen. Auch bei der M99 in Berlin waren durch den Brand die Wohnungen über dem Projekt mit betroffen, eine Wohnung ist momentan nicht mehr bewohnbar.

In Leipzig hat es am 24. Oktober 2010 einen mutmasslich rassistischen Mord gegeben, der Iraker Kamal K. wurde in der Leipziger Innenstadt durch einen Messerstich ermordet. Einer der Täter trug bei einer Festnahme einen Pullover über dem Kopf, mit der Aufschrift: „Kick off antifascism“, der seine anti-antifaschistische Haltung demonstriert. Derzeit findet dagegen eine Demonstration in Leipzig statt, unter dem Motto „Das Problem heißt Rassismus“.

Anschlag auf neues Bürgerbüro der LINKEN in Dresden-Löbtau

In Dresden-Löbtau hat es in der Nacht zu heute (27. Oktober 2010) einen Anschlag gegeben, der in Zusammenhang mit dem Brandanschlag auf „Die Praxis“ stehen könnte. Ein neu eröffnetes Büro der Partei der LINKEN hatte sich klar solidarisch zum angegriffenen Projekt im selben Kiez gezeigt. Dafür gab es heute Nacht anscheinend die Quittung. So geht es nicht weiter! Die Solidarität gegen Naziangriffe muss noch breiter werden! Der Kampf gegen die Nazis hat gerade erst begonnen!


Indymedia, 27. Oktober 2010

Anschlag auf LINKE-Wahlkreisbüro in Dresden-Löbtau

Auf das Wahlkreisbüro der LINKEN Dresdner Landtagsabgeordneten und Stadträtin Annekatrin Klepsch wurde in der Nacht von Dienstag, den 26.10.2010 zu Mittwoch ein Anschlag verübt. Mit einem Pflasterstein wurde die Türscheibe mit so einer Heftigkeit eingeworfen, dass auch weitere im Raum selbst befindlichen Dinge und Zwischentüren kaputt gingen. Personen kamen nicht zu Schaden, die Polizei wurde eingeschaltet und der Staatsschutz ermittelt.

Das Wahlkreisbüro in der Rudolf-Renner-Straße war erst Ende September gemeinsam mit dem Stadtrat André Schollbach dieses Jahres offiziell eröffnet worden und wird für Bürgersprechstunden sowie durch den LINKEN-Ortsverband, die Linksjugend [’solid] und die Ortsbeiräte genutzt. Im Rahmen der Büroeröffnung wurden Spenden für das linksalternative Löbtauer Wohnprojekt „Praxis“ gesammelt, das im August Opfer eines Brandanschlages aus der rechten Szene war. Ein Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen ist deshalb nicht auszuschließen.
Ein auf der selben Straße liegendes Bürgerbüro (Eva-Maria Stange) der SPD blieb unversehrt.

Quelle: Indymedia


Presseerklärung von Annekatrin Klepsch vom 27.10.10

Anschlag auf LINKE-Wahlkreisbüro in Dresden-Löbtau

Auf das Wahlkreisbüro der Dresdner Landtagsabgeordneten und Stadträtin Annekatrin Klepsch (DIE LINKE) wurde in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch ein Anschlag verübt. Mit einem Pflasterstein wurde die Türscheibe eingeworfen. Personen kamen nicht zu Schaden, die Polizei wurde eingeschaltet und der Staatsschutz ermittelt.

Das Wahlkreisbüro in der Rudolf-Renner-Straße war erst Ende September dieses Jahres offiziell eröffnet worden und wird für Bürgersprechstunden sowie durch den LINKEN-Ortsverband, die Linksjugend [’solid] und die Ortsbeiräte genutzt. Im Rahmen der Büroeröffnung wurden Spenden für das linksalternative Löbtauer Wohnprojekt „Praxis“ gesammelt, das im August Opfer eines Brandanschlages aus der rechten Szene war. Ein Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen ist deshalb nicht auszuschließen.

Stadträtin MdL Annekatrin Klepsch erklärt: „Wir werden uns nicht einschüchtern lassen und uns weiterhin aktiv gegen Rechtsextremismus engagieren.“


Sächsische Zeitung, 28. Oktober 2010

Anschlag auf linkes Bürgerbüro

Unbekannte haben am Dienstagabend einen Stein in das Bürgerbüro der Linkspartei in Löbtau geworfen. Der Anschlag fand laut Polizei gegen 21.10 Uhr auf der Rudolf-Renner-Straße statt. Der massive Pflasterstein flog durch die Scheibe der Ladentür und krachte drinnen gegen eine zweite Tür. Die Polizei hat den Staatsschutz eingeschaltet, um die Täter zu ermitteln.

„Es war zu befürchten, dass das passieren wird“, sagte die Landtagsabgeordnete Annekatrin Klepsch. Sie hatte das Büro in Löbtau erst im September eröffnet und damals für ein alternatives Wohnprojekt in der Columbusstraße, gegen das im August ein Brandanschlag verübt worden war, gesammelt. „Wir lassen uns nicht einschüchtern. Das ist ein Bürgerbüro“, sagte die Politikerin. (lex)


Dresdner Neueste Nachrichten, 28. Oktober 2010

Anschlag auf Parteibüro
Unbekannte warfen Pflasterstein

Unbekannte haben am späten Dienstagabend auf der Rudolf-Renner-Straße in Löbtau die Tür des Büros der Partei Die Linke mit einem Pflasterstein eingeworfen. Ob es sich bei der Tat um einen Angriff mit rechtsextremem Hintergrund handelt, war zunächst unklar. Durch den Steinwurf sind Polizeiangaben zufolge auch Dinge in dem erst im September eröffneten Wahlkreisbüro der Landtagsabgeordneten Annekatrin Klepsch beschädigt worden. Die Höhe des entstandenen Schadens konnten die Beamten bislang nicht beziffern. Die Dresdner Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung. Die Mitglieder der „Linken“ zeigten sich am Mittwoch wegen des Vorfalls bestürzt und vermuten eine gezielte Attacke von Rechtsextremisten. Bei der Eröffnung des Büros seien unter anderem Spenden für das linksalternative Löbtauer Wohnprojekt „praxis“ gesammelt worden, das im August Ziel eines Brandanschlags aus der rechten Szene war, heißt es in einer Mitteilung.

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