Die grüne Fraktion im Stadtrat beschallt nun schon traditionell den jährlich stattfindenden Naziaufmarsch am 13. Februar in Dresden vom Rathaus aus mit Klezmermusik. Wegen dieser Aktion während des Naziaufmarsches am 13. Februar im Jahr 2008 wurde nun der grüne Stadtrat Stephan Kühn zu einer Geldstrafe von 150 Euro verurteilt. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wurde eine Rede der Nazis durch „laute, jüdische Musik“ gestört. Dazu gibt es einen ausführlichen Artikel aus der Jungle World.
Category Archives: 13. Februar 2008
Rückblick 2008 – Radiobeiträge
Freie Radios produzierten zum 13. Februar 2008 in Dresden mehrere Audio-Beiträge. Dabei wurden Personen aus unterschiedlichen Zusammenhängen zum Thema Naziaufmarsch und Gedenken in Dresden interviewt. Hier eine kleine Auswahl unserer Meinung nach besonders hörenswerter Produktionen. Continue reading
Presseberichte vom Protest gegen die Nazigroßdemo am 16. Februar 2008
5000 Nazis, die bürgerlich-antifaschistische Demonstration „Geh Denken“ bleibt auf der Carolabrücke stehen, um sie zu blockieren, Antifas setzen eine Spontandemonstration vom Wiener Platz zur Synagoge durch und der Thor-Steinar-Shop „Thonsberg“ auf der Wilsdruffer Straße geht kaputt.
Gedenken am Heidefriedhof ohne Jüdische Gemeinde
In diesem Jahr blieb die Jüdische Gemeinde wie vorher angekündigt der offiziellen Gedenkveranstaltung am 13. Februar auf dem Heidefriedhof fern, und legte erst später am Tag ihren Kranz nieder. Die Oppositions-Parteien zogen dabei beschämenderweise nicht mit, sondern kamen einfach zu beiden Terminen. Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde und das Kulturbüro Sachsen schlugen vor, dass die Stadt sich mit einer Rede von den Nazis abgrenzen soll. Auch Matthias Neutzner, Vorsitzender der IG 13. Februar ist für eine Änderung des Rituals. Aushilfs-Oberbürgermeister Lutz Vogel äußert Verständnis für das Fernbleiben der Jüdischen Gemeinde, zeigt zunächst aber Hilflosigkeit bzw. Unfähigkeit das ritualisierte Protokoll zu durchbrechen. Erst nach der Nazigroßdemo am 16. Februar kommt langsam eine Debatte über die Umgestaltung des Heidefriedhof-Gedenkens in Gang.
Schlecht gespielt und trotzdem gewonnen – Einschätzung und Kritik zum 13. Februar 2008
Ein Beitrag aus der Diskussion über die Gegenaktivitäten zum 13. und 16. Februar in Dresden im Gründungsjahr von No pasarán:
Continue reading
Berichte vom Protest gegen den Naziaufmarsch am 13. Februar 2008
Wenige hundert Antifaschisten versammelten sich, aber nur eine Handvoll begab sich überhaupt zur Aufmarschroute der Nazis, um dort zu stören. 1000 Nazis führten ihren Fackelmarsch kaum beeinträchtigt durch. Im folgenden finden sich Berichte von den Protesten gegen den Naziaufmarsch am Mittwoch, den 13. Februar 2008.
Neues Deutschland: Das „sprachlose Gedenken“ hat ausgedient
In einem guten Artikel vom 13.2.2008 beleuchtet das Neue Deutschland aktuelle Kritik am Gedenken zum 13. Februar in Dresden. Leider sind dennoch einige Ungenauigkeiten enthalten: Wenn es etwa heißt, der „Rahmen für das Erinnern“ werde von der Stadt ignoriert, was auch inhaltlich so nicht in Gänze stimmen kann, da das Insistieren auf die Vorgeschichte mittlerweile offizieller Bestandteil des Gedenkens ist; so fehlt die leicht zu recherchierende Information, dass die Initiative damals von Oberbürgermeister Roßberg unterstützt, das Ergebnis im Rathaus vorgestellt und nicht zuletzt ausführlich auf der Homepage der Stadt dokumentiert wurde.
Desweiteren wird behauptet, Nazis können sich mit dem Stelenkreis auf dem Heidefriedhof „identifizieren“. Das darf getrost bezweifelt werden, hieße es doch, die Nazis würden das Rondell, welches 1965 „zum Gedenken gegen ‚Krieg und Faschismus'“ geschaffen wurde dafür schätzen, dass hier nicht nur an Dresden gedacht, sondern gleichermaßen an sieben Konzentrationslager und sechs von Deutschen zerbombte Städte – Dresden also nur ein sehr kleiner Teil der Schrecken des 2. Weltkriegs ist.
Entwurf für neues Versammlungsgesetz – Demonstrationsverbot zum 13.2. geplant
Dresdner Neueste Nachrichten, 30. Januar 2008
Land Sachsen will Aufmärsche von Neonazis verbieten
Gesetzesentwurf vor dem 13. Februar im Kabinett
Dresden(DNN/J.K./dpa) In die Debatte um ein Demonstrationsverbot am 13. Februar in der Dresdner Altstadt kommt Bewegung. Nach DNN – Informationen liegt ein Referentenentwurf aus dem sächsischen Justizministerium zustimmungsreif auf dem Tisch. Es soll unmittelbar vor dem Jahrestag des Bombenangriffs auf Dresden in zwei Wochen vom Kabinett verabschiedet werden.