Bericht vom Gedenkstadtrundgang am 27. Januar 2011 in Dresden

Ex-KPD-Zentrale in der Columbusstr. 9 in DD-Löbtau

Zum Gedenken an den Tag der Opfer des Nationalsozialismus lud der AK Antifa Dresden zu einem politischen Stadtrundgang ein, bei dem bekannte und unbekanntere Aspekte des Widerstands und des Lebens und Leidens der Opfer des NS beleuchtet werden sollten. 50 Menschen beteiligten sich an der Veranstaltung, die sich über vier Stationen erstreckte und zwischendurch einen Zug durch die Innenstadt ermöglichte.

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AK Antifa Dresden präsentiert: Infoveranstaltung am 20.1. und Gedenkstadtrundgang am 27.1.

Der AK Antifa lädt herzlich zu folgenden zwei Veranstaltungen ein:

Infoveranstaltung zum 13. und 19. Februar 2011 in Dresden

Donnerstag, 20.01.2011, 20 Uhr, AZ Conni, Rudolf-Leonhard-Str. 39
im Rahmen des OAT (Offenes Antifa Treffen)

Mit dieser Veranstaltung informieren wir über die Pläne von No pasarán und Dresden-Nazifrei und über die Hintergründe der zwei Naziaufmärsche im Februar 2011.

Politischer Stadtrundgang zum Tag der Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2011

Donnerstag, 27. Januar, Beginn pünktlich 16 Uhr, Columbusstraße 9, Dresden-Löbtau

Am Jahrestag der Befreiung der Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 findet seit 1996 ein Gedenktag statt. Davor gab es bereits ähnliche Gedenktage, wie seit 1945 den Tag der Opfer des Faschismus am zweiten Sonntag im September, der auch in Dresden immer noch vom Bund der Antifaschisten begangen wird und den Jom haScho’a, der als nationaler Shoa-Gedenktag in Israel begangen wird. Der Gedenktag am 27. Janur ist symbolhaft auf Auschwitz gerichtet, Auschwitz steht dabei für die Millionen Opfer des NS. Um dies an einigen Beispielen für Dresden deutlich zu machen, haben wir einen politischen Stadtrundgang organisiert, der an KommunistInnnen, AntifaschistInnen, JüdInnen und ZwangsarbeiterInnen erinnert.

Kotzen gegen Sarrazin – Proteste und Stellungnahme zur Lesung am 13.1. in Dresden

Transparent vom Libertären Netzwerk Dresden

Mit 2550 Besucher war die ausverkaufte Veranstaltung mit Sarrazin in der Dresdner Messe – die meistbesuchte auf Sarrazins Tour durch Deutschland bisher. Und das Publikum sparte auch nicht mit Applaus zu den kulturalistischen Thesen Sarrazins, für den der Erfolg des deutschen Nationalstaats im Hauen und Stechen des kapitalistisch organisierten Weltmarkts im Vordergrund steht und der daher folglicherweise die Menschen vor allem nach ihrem Nutzen für die Volkswirtschaft wertet. Einige Dutzend Nazis waren auch dabei, kamen jedoch nicht immer auf ihre Kosten. Dagegen hatten es die 200 GegendemonstrantInnen schwer, wegen des Nieselregens und überhaupt. Gegen Ende ließ ein junger Mann seinem Ekel über die Veranstaltung mit einer Kotzattacke in den Saal freien Lauf, durch deren Folgen prompt noch ein Nazi stiefelte.

Bericht von addn.me: Ein Hauch von Sportpalast auch in Dresden?

Weiterlesen: Presse und Flugblatt des Libertären Netzwerks mit Position zu Sarrazins Thesen Continue reading

Proteste zur Sarrazin-Lesung am 13.1. in Dresden

Protestankündigung zur Lesung mit Thilo Sarrazin in Dresden

Gegen die Lesung mit Thilo Sarrazin am 13. Januar 19 Uhr in der Messehalle 1 finden ab 18.30 Uhr vor der Messehalle mehrere Protestaktionen verschiedener Initiativen statt. Diese stehen unter dem Motto:

„Für ein solidarisches und friedvolles Miteinander“!

Außerdem wird eine Gegenlesung zum Thema „Sarrazin – das Gen-Erbe der Zivilisation? Eine szenische Polemik“ geboten. Diese Veranstaltung findet ab 19:45 Uhr in den Räumen der „Ostrale“ auf dem Messegelände (Sozialgebäude) statt.
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Roter Oktober am 16.10.2010 in Leipzig: Die Nazis unterliegen, aber auch der Polizeistaat läßt grüßen

Nach der Auflösung der Naziaufmarsches durch die Polizei vor einem Jahr in Leipzig wurde es dieses Jahr spannend – über 100 angemeldete Protestveranstaltungen und restriktive Politik der Stadt machten es bis zuletzt unklar, was am 16. Oktober 2010 eigentlich passieren würde. Und dann das: Die vom Dresdner Ordnungsamt abgekupferte Taktik, linke wie rechte Demonstrationen auf stationäre Kundgebungen einzudampfen zeigt Erfolg. Die Linken sagen die Vorabenddemo daraufhin ab und die Nazis unterliegen vor dem Oberverwaltungsgericht, welches die Zusammenlegung der vier geplanten Nazidemos genauso wie die stationäre Kundgebung am Leipziger Hauptbahnhof bestätigt.

Was die Nazis tun, ist dagegen wenig überraschend: Sie demonstrieren in ihren Anreiseformationen in Käffern oder Vororten bis sie nach wenigen Minuten von der Polizei gestoppt werden. Nur die Linken punkten mit echten Überraschungen: Eine Blockade im Hauptbahnhof läßt den Nazis keinen Spielraum und die Gruppe Nazis, die sich in die Nazilocation in der Odermannstraße zurückziehen wollen, werden über Stunden dort blockiert – nicht nur sie, auch ihre Pizza, die sie sich dort hinbestellten.

Was an diesem Tag aber auch verloren hat, ist das Versammlungsrecht. Bisher war es in Leipzig nicht nötig gewesen, das Marschieren der Nazis direkt zu verbieten: Massenhafter Widerstand und strenge Vorkontrollen machten die Naziaufmärsche seit über zehn Jahren fast unmöglich. Nun löst der Staat das Problem gleich selbst: und erledigt so nebenbei auch die linke Vorabenddemonstration. Das ist autoritärer Mist. Widerstand gegen Nazis ist nur erfolgreich, wenn er direkt und von überall kommt!

Ausführlicher Bericht und Einschätzung über die Niederlage der Nazis, insbesondere in Hinblick auf den nächsten 13. Februar in Dresden:

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Aktueller Stand zum „Roten Oktober“ gegen die Naziaufmärsche in Leipzig am 16.10. + Anreise aus Dresden

+++ Update vom 15.10.: Das Leipziger Ordnungsamt hat die vier Naziaufmärsche zu einer stationären Kundgebung am Hauptbahnhof zusammengefasst. Die Nazis haben ein Rudel Klagen dagegen eingereicht. Die Entscheidung vom Oberverwaltungsgericht steht noch aus, es wird aber wahrscheinlich der Zusammenlegung zustimmen. Die Nazis planen weiterhin überraschend irgendwo aufzutauchen und spontan zu demonstrieren. weitere Informationen auf Indymedia +++

Der sogenannte „nationale Widerstand“ versucht in Leipzig derzeitig für allgemeine Verwirrung zu sorgen. Im Endeffekt erhofft er dabei, am 16. Oktober mehr Flexibilität durch dezentrale Polizeikonzepte und Intransparenz zu erreichen, wobei das Leipziger Ordnungsamt kräftig mithilft. Treffpunkte und Startzeiten bleiben offen. Die Anmelder der vier Aufmärsche setzen sich aus den Spektren der „Freien Kräfte“, „Junge Nationaldemokraten“ und der Leipziger Hool-Szene zusammen. Es wird insgesamt mit etwa 1000 Nazis gerechnet, jedoch scheint es unrealistisch, dass auch alle vier Aufmärsche tatsächlich durchgeführt werden. Ein Teil der Anmeldungen dient eher als Ablenkung, und die Nazis scheinen sich auch auf Spontis vorzubereiten.

Um die rechten Aktivitäten zu verhindern, sind im Gegenzug 30 Kundgebungen, über 100 Mahnwachen und mehrere Blockadepunkte angesetzt. Die Kundgebungen und Blockaden sollen friedlich ablaufen. Außerdem ruft das Bündnis „Roter Oktober“ zu dezentralen Aktionen auf. Am Tag selber wird es ein EA, Infotelefon, WAP-Ticker (ticker.hopto.org), Twitter (@L1610 ) und eine Demoberichterstattung über Radio Blau geben.

Um den Nazis entschlossen entgegentreten zu können und überhaupt sicher anzukommen, empfehlen wir den gemeinsamen Zugtreffpunkt bereits am Freitag, den 15.10. um 17:30 Uhr auf Gleis 6 ab Bahnhof Dresden-Neustadt. Da am Samstag selber verstärkt Kontrollen durchgeführt werden und natürlich auch ein Großteil der Nazis anreisen wird, ist die Ankunft am Vortag einfach unbedrohter und stressfreier. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die Nachttanzdemo am Vorabend unter dem Motto „F*ck the Vaterland – raven gegen Nazis“. Diese startet 19.30 an der Angerbrücke, führt u.a. am NPD-Gebäude der Odermannstraße vorbei und endet am Connewitzer Kreuz. Des weiteren wird es einen gemeinsamen Anreisepunkt um 19 Uhr an der Haltestelle „Connewitzer Kreuz“ geben. Wer noch Pennplätze benötigt, kann sich unter dieser E-Mail Adresse melden: pennplatz -@- safe-mail.net (Emailadresse bitte ohne Leerzeichen und Minus benutzen.)

Weitere Infos, Fakten und Neuigkeiten findet ihr auf der Mobi-Seite: 1610.blogsport.de/

Infoveranstaltung in Dresden: Naziaufmärsche am 16.Oktober in Leipzig verhindern!

Am 17. Oktober 2009 versammelten sich über 1300 Nazis in Leipzig zu einer Demonstration durch die Stadt – erfreulicherweise erfolglos.

Damals wurde der Aufmarsch von erfolgreichen Blockaden der Demoroute  verhindert. Diese Frustration motivierte einige der anwesenden Nazis zu Angriffen auf die Polizei – welche diese mit einer Identitätskontrolle aller versammelten Nazis beantwortete. Rundum ein schlechter Tag für den „nationalen Widerstand“.

Damit ihnen ein derartiges Desaster in diesem Jahr erspart bleibt, meldeten organisierte Neonazis vor allem aus dem Umfeld des „freien Netzes“ gleich 4 Demonstrationen für den selben Tag an. Insgesamt bilden die Aufmärsche einen Teil der vom gleichen Dunstkreis initiierten Kampagne „Recht auf Zukunft“ und stehen unter den Mottos: „Gegen Polizeiwillkür und staatliche Gewalt“, „Kapitalismus abschalten – Zinsherrschaft brechen“, „Zukunft statt Krisenzeiten“ und „Gegen linksradikale Hetze durch Roter Stern Leipzig“.

Die Vielzahl der angemeldeten Demos soll garantieren, wenigestens einen der vier Aufmärsche tatsächlich durchführen zu können. Auch die Nazis selbst sind sich bewusst, nicht vier große Demonstrationen gleichzeitig durchführen zu können. Die Taktik mit Hilfe mehrerer angemeldeter Märsche wenigstens einen durchführen zu können, soll sicher auch als Generalprobe für die sogenannten „Trauermärsche“ durch Dresden im Jahr 2011 dienen. Sicherlich wird hier aber auch zu beachten sein, dass wir es mit einer konservativen Stadtverwaltung zu tun haben und einem Ordnungsamt, dass möglicherweise so ein Konzept von vornherein unterbindet. Wir dürfen gespannt sein.

Wir sind optimistisch, dass die Idee des dezentralen Konzeptes der Nazis nach hinten losgeht. Vielmehr werden die Nazis am 16.10. in Leipzig, sowie am kommenden 13. und 19. Februar in Dresden merken müssen, dass auch neue Aufmarschstrategien nicht helfen werden, um menschenverachtende Propaganda auf die Straße zu tragen.

Wir laden deshalb am Donnerstag den 07.10. um 20 Uhr zu einer Infoveranstaltung im AZ Conni Dresden ein. Weitere Infos zum „Roten Oktober“ findet ihr auf der Mobi-Seite: http://1610.blogsport.de/

Weitere Links:
http://leipzignimmtplatz.blogsport.de/
http://ag1610.wordpress.com/

Demonstration und Straßenfest gegen die Nazibrandanschläge

Gegen Naziterror demonstrierten am 18.9.2010 etwa 800 Menschen von der Dresdner Neustadt durch die gesamte Innenstadt zum Hauptbahnhof. Die Zahl blieb unter den Erwartungen, was jedoch der großen Konkurrenz an politischen Aktionen geschuldet war. So fuhren allein zur Anti-Atom-Großdemo in Berlin drei Busse aus Dresden. Desweiteren blieb die Szene aufgrund der kurzen Mobilisierungszeit weitgehend unter sich.

Durch die Route über das Terrassenufer wurden die Ausflügler auf der Brühlschen Terrasse ausführlich informiert. Viele DemoteilnehmerInnen schwärmten zudem mit Flugblättern aus und kamen mit PassantInnen ins Gespräch. Am Postplatz wurde die Demo durch eine Dachaktion von drei Menschen überrascht, die mit rosa Nebel und einem Transparent („soziale Revolution jetzt“) auf sich aufmerksam machten. Als am Hauptbahnhof aufgelöst wurde, prügelte die Polizei plötzlich los, ein Bild der Prügelbullen findet sich unter dem Artikel auf Indymedia. Die Polizei hatte von Anfang an deutlich gemacht, dass sie eine seltsame Art der Rechtsauslegung verfolgt: So mussten Schriftzüge wie „Good Night white Pride“ abgeklebt werden.

Während der Demonstration gab es für die AnwohnerInnen der Columbusstraße in Dresden-Löbtau ein Straßenfest. In dieser Straße befindet sich das Haus mit der „Praxis“, wo ein Zimmer nach einem Brandanschlag ausbrannte. Mit Kinderfest, süßen Leckereien wie Punsch und Kuchen, Infoständen und Musik wurden die NachbarInnen zum lockeren Gespräch eingeladen. Viele nutzten die Gelegenheit, während sich die Kinder schminken ließen oder mit Straßenmalkreide aufgemalte Spiele spielten oder selbst malten. Auch „große Kinder“ spielten Federball und co. Die DemonstrationsteilnehmerInnen wurden anschließend mit Vokü, Livemusik und Feuershow empfangen und konnten den Tag ausklingen lassen.

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Antifademo am 18.9. gegen Brandanschläge und andere Naziaktivitäten in Dresden und Sachsen

Drei Brandanschläge innerhalb weniger Tage hat es in Dresden im August 2010 gegeben. Alle drei besonders perfide: Zwei auf Wohnhäuser mit alternativen Projekten („Die Praxis“ und „RM16“) und einer auf die Begräbnishalle des Jüdischen Friedhofs. Nur durch Zufall kamen keine Menschen zu Schaden, ein Zimmer brannte jedoch komplett aus. Für die Jüdische Gemeinde war es ein Schock, nachdem an gleicher Stelle vor etwa zehn Jahren die Grabschändungen aufgehört hatten.

Nach einer Spontandemonstration mit 500 Menschen und einer Aktion im Stadtrat folgt nun eine überregionale Demonstration unter dem Motto: „Es ist immer ein Angriff auf uns alle“, bei der es auch um die Brandanschläge in ganz Sachsen und weitere Naziaktivitäten geht. In Freiberg, Eilenburg und Brandis brannten zum Teil mehrere türkische, indische oder asiatische Imbisse.

Treffpunkt zur Demo in Dresden:
Sonnabend, 18. September 2010, 15 Uhr Albertplatz

Mobivideo von Pappsatt

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Antikriegstag und 20 Jahre neonazistische Umtriebe in der Region

Warschau nach der deutschen Bombardierung

Warschau nach der deutschen Bombardierung

Am 1. September 2010 jährt sich der Überfall Nazideutschlands auf Polen nun zum 71. Mal. Dieser Angriff markierte den Beginn des 2. Weltkrieges. Nach dem Schrecken des Krieges wurde der 1. September zum Antikriegstag bzw. Weltfriedenstag erklärt. Bereits im letzten Jahr wiesen wir auf den völkischen Vernichtungskrieg der Nazis im Osten hin. Als Fortsetzung dokumentieren wir einen Artikel aus dem Magazin „der Freitag“ in der die Pläne der Nazis zum Massenmord an der Bevölkerung, durch Verhungern lassen, vor allem in Weißrussland dargelegt werden.

Der VVN-BdA Dresden nimmt den Tag und die bevorstehenden Feierlichkeiten zu 20 Jahre deutsche Einheit zum Anlass um im Haus der Begegnung nach einem Film über das Erstarken der Nazis nach der Wende im Osten Deutschlands zu diskutieren. (vollständige Terminankündigung)

Wie offen die Nazis in Deutschland mittlerweile wieder auftreten, zeigt sich nicht zuletzt an den nun schon seit mehreren Jahren stattfindenden bundesweiten Naziaufmärschen anlässlich des Antikriegstags in Dortmund, die dort für ihren Sieg marschieren wollen. Auch in diesem Jahr gibt es dagegen natürlich Widerstand und auch aus Dresden wird wieder ein Bus zu den Gegenaktivitäten am 04.  September in Dortmund fahren.
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500 auf Demonstration gegen Naziterror

Eine rundum gelungene Demonstration in Reaktion auf die Brandanschläge in Dresden: Nur die Polizei hat wieder etwas zu nörgeln und droht diverse Ermittlungen an. Es sei nicht spontan, sondern geplant gewesen. Wie stellen die sich das eigentlich vor? Der Anlass war ganz sicher nicht geplant und auch nicht länger bekannt. Zwei Tage, um alle zu informieren, dass es einen zweiten Brandanschlag auf ein Wohnhaus gegeben hat und es deswegen eine Demo geben wird, sind sogar nach dem Versammlungsgesetz legal. Mal davon abgesehen, dass es absolut notwendig für eine linke Szene ist, gemeinsam aus den Puschen zu kommen, wenn es um Menschenleben geht!

Ende der Demonstration auf der Leipziger Straße in Mickten

Dieses und weitere Bilder vom AKUBIZ e.V. (Pirna) gibt es hier

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Solidarität nach Brandanschlag auf „die Praxis“ in Dresden-Löbtau

+++ update +++
Spendenkonto für das zerstörte Zimmer und Schutzbauten für die Praxis
Empfänger: Rote Hilfe Dresden
Verwendungszweck: Brandanschlag – Praxis
Kontonummer: 609760434
Bankleitzahl: 36010043
+++ +++ +++

Eine neue Qualität von Naziaktivitäten zeigt sich in Dresden-Löbtau, welches unterhalb des Problem-Plattenbau-Viertels Gorbitz liegt. Nachdem am 17.8. zum Todestag von Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess Scheiben in der „Praxis“ eingeworfen wurden, ist an derselben Stelle am 19.8. gezündelt worden. Wäre das betroffene Zimmer nicht zufällig in dieser Nacht unbewohnt gewesen, hätte es Tote geben können, denn eine schlafende Person hätte sich kaum allein retten können.

Mittlerweile ist eine Welle der Solidarität angerollt, es gab eine lautstarke Spontandemo mit 50 Leuten am Abend in der Innenstadt und weitere Aktionen und Soliparties werden folgen. So soll auf das Geschehene aufmerksam gemacht werden und Geld für das komplett zerstörte Inventar des Zimmers, sowie Schutzbauten gesammelt werden.

Zum Verteilen auf dem Stadtfest und anderswo gibt es ein Soli-Flugblatt, von dem auch bereits eine Tausender-Auflage unterwegs ist. – Download Flugblatt als .pdf

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Bus aus Dresden zum Naziaufmarsch am 4. September in Dortmund

In Dortmund haust eine der aktivsten Neonaziszenen Deutschlands und ruft wie jedes Jahr zum „Anti-Kriegs-Tag“, anläßlich des 1. September, dem Jahrestag des Beginn des 2. Weltkriegs mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen. Dagegen stellen sich mehrere Zusammenschlüsse: Das Antifaschistische / Antimilitaristische Aktionsbündnis und das breite Bündnis Dortmund stellt sich quer, sowie das S4-Bündnis (der Nachfolger des S5-Bündnis vom letzten Jahr), welches in der Zusammensetzung dem Dortmunder Antifa-Bündnis ähnelt. Es ist also für alle etwas dabei, wenn sich wieder tausende GegendemonstrantInnen den Nazis entgegenstellen.

Anreise aus Dresden

Ein Busticket wird 15 Euro kosten. Über einen verminderten Beitrag wird im Einzelfall entschieden. Die vorläufige Abfahrtszeit ab Dresden ist 1 Uhr. InteressentInnen können sich per mail an akantifa @ riseup.net wenden oder bei der Geschäftsstelle der LINKEN Dresden unter: 0351 – 8583801 melden.

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28.8.: Mit dem Zug zur Antifademo nach Radeberg bei Dresden

In Radeberg bei Dresden wollen die Autonome Antifa Radeberg und weitere antifaschistisch Engagierte auf die Probleme mit Neonazis und Revanchisten in der Region aufmerksam machen. Wir wollen mit vielen Leuten aus Dresden dabeisein und die Leute vor Ort unterstützen. Deswegen werden wir am Sonnabend, den 28. August 2010 gemeinsam mit dem Zug nach Radeberg fahren:

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Aktion gegen antimuslimischen Rassismus nach Beschädigung von Marwa-Mahnmalen

+++ Update  vom 3.8. +++

Am 2. August wurde auch die Messerstele am Jorge-Gomondai-Platz umgestoßen. Das ist der fünfte Standort der 600 Kilogramm schweren Messer-Skulpturen, der von der Serie der Beschädigungen seit dem 22. Juli betroffen ist – das solcherart gezielte Vorgehen ist höchstwahrscheinlich den organisierten Dresdner Neonazis anzulasten. Auch auf der Prager Straße, am Altmarkt, vor dem Rathaus und am Hauptbahnhof wurden die Beton-Messer teils mehrfach umgeworfen, sowie teilweise ihre Beschriftung abmontiert und entwendet.  (siehe Zeitungsartikel unten)
+++ +++ +++

Am 24. Juli wurden mehrere spontane Kundgebungen als Reaktion auf die Beschädigung von Mahnmalen an den antimuslimischen Mord an Marwa El-Sherbini abgehalten. Dazu gibt es hier einen Bericht und Fotos.
Die Serie des organisierten Beschädigens der seit dem 1. Juli 2010 aufgestellten Kunstinstallationen von Bürger.Courage verweist auf gezielte Aktivitäten von Dresdner Neonazis. Dazu finden sich hier auch Zeitungsartikel (ganz unten).
Zum Begriff des antimuslimischen Rassismus siehe den Redebeitrag des AK Antifa auf der Marwa-Gedenkdemo am 1. Juli 2010, dem Jahrestag des Mordes.

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10. Juli Gera: „Rock für Deutschland“ blockieren, sabotieren, verhindern….. – Anreise aus Dresden

Update   +++   Rückblick   +++   Berichte
Indymedia-Bericht aus Gera: Nazis behindert – aber nicht genug
und Bericht von der Warmup-Demo am Vorabend auf nazifeste-abschalten.tk
+++   +++   +++

Am 10.07.2010 findet in Gera eines der letzten Großereignisse der Neonaziszene statt, das jährlich stattfindende „Rock für Deutschland“. Im Jahr 2009 fanden sich 4000 Neonazis auf der Spielwiese in Gera ein und konnten ungestört dem NPD-Bundesvorsitzenden Udo Voigt oder der „Lunikoff Verschwörung“ zuhören. Das Festival, eine Mischung zwischen politischen Hetzreden und Rechtsrockkonzerten, mobilisiert nahezu alle Subkulturen der Neonaziszene und dient so auch zur Vernetzung und dem Austausch innerhalb der Szene.

Das Protestjahr 2010 mit Dresden und dem 1. Mai in Berlin oder Erfurt war bis jetzt ein Erfolg und es konnte der Szene ihr größter Aufmarsch blockiert werden. Uns als AK ANTIFA DD ist bewusst, dass ohne die bundesweite Unterstützung dies nicht möglich gewesen wäre, über 100 Busse sind aus ganz Deutschland nach Dresden gekommen, mit Menschen die sich gegen Nazis auf die Straße gesetzt oder dezentral gegen Nazis protestiert haben. Deswegen fahren wir auch nach Gera.
Wir rufen dazu auf, sich an den Protesten zu beteiligen! Egal, ob ihr die Blockaden unterstützt oder euch an dezentralen Aktionen beteiligt. Zeigt, dass auch in Gera für Nazis kein Raum ist.

Aus Dresden wird es Busse geben und eine gemeinsame Anreise zur Vorabdemo am Freitag ist geplant.
Wir raten dringend davon ab, am Sa den 10.07 mit dem Zug nach Gera zu fahren, da die größte Anreise der Nazis über Züge geschehen soll und hinter dem Bahnhof, auf einem Baumarktparkplatz die Busanreis der Nazis sein wird und somit Klein- bis Großgruppen von Neonazis in diesem Gebiet unterwegs sein werden. (Auch in ganz Gera ist mit Nazigruppen zu rechnen!) Auch am Tag selbst solltet ihr in Gruppen unterwegs sein, um handlungsfähiger zu sein und euch vor Übergriffen besser schützen zu können.

Bildet Bezugsgruppen, sprecht euch über Aktionskonsens und eventuelle Situationen ab und tragt dazu bei, „Rock für Deutschland“ abzuschalten.

weitere Infos: Europas größtes Nazifest blockieren – mit Beteiligung aus Dresden

Anreise aus Dresden

Busanreise am Samstag, den 10.07. organisiert von DIE LINKE – Kontaktnummer: 0351/8583801 oder email an: Ulrich.Reinsch at dielinke-dresden.de (" at " mit @ ersetzen)

Für gemeinsame Anreise am Freitag einfach bei uns melden….
email: akantifa at riseup.net (" at " mit @ ersetzen)

Auswertung, Bericht und Fotos vom 1. Juli 2010 in Dresden – Gedenken an Marwa

Etwa 200 Menschen nahmen am 1. Juli jeweils an der Kundgebung vor dem Rathaus und an der anschließenden Demonstration zum Landgericht teil. Hier findet ihr die Auswertung bzw. Bericht des AK Antifa Dresden, Fotos und den Redebeitrag zu antimuslimischem Rassismus.

Transparent des AK Antifa - Rassisten morden, der Staat schiebt ab


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Kundgebung und Demonstration in Gedenken an Marwa El-Sherbini am 1. Juli

Am 1. Juli 2010 jährt sich zum ersten Mal der Todestag von Marwa El-Sherbini, die im Dresdner Landgericht von einem antimuslimischen Rassisten erstochen worden war. Vorangegangen waren Beleidigungen des NPD-Symphatisanten auf einem Spielplatz im Jahr 2008 gegen Marwa. Er hatte sie aufgrund ihres Kopftuches als „Islamistin“ und „Terroristin“ beschimpft. Ein Augenzeuge auf dem Spielplatz rief die Polizei, die Anzeige erstattete. Als der Täter deswegen einen Strafbefehl zugestellt bekam, unterstrich und begründete er seine Haltung – blanken Islamhass nennt es die TAZ – in einem Einspruch gegen den Strafbefehl.

In der Öffentlichkeit wurde der Mord als erster antimuslimischer Übergriff mit Todesfolge wahrgenommen. Häufig ist in diesem Zusammenhang auch von „Islamphobie“ oder „Antiislamismus“ die Rede. Letztere Begriffe sind jedoch weniger zur Beschreibung des Problems geeignet. Phobie wirkt verharmlosend und Antiislamismus wird auch von Muslimen verwendet, die sich gegen Islamismus positionieren.

Die Details des Mordes im Gerichtssaal machen die Tat nur noch erschütternder. So hat der dreijährige Sohn der schwangeren Marwa den Messerstichen auf seine Mutter zusehen müssen und ein herbeigerufener Polizist hat fälschlicherweise den Ehemann, der versuchte sie zu schützen, angeschossen. Hier stellt sich die Frage, warum der Polizist gerade ihn anschoss, der mit seinem südländischen Aussehen am ehesten dem Klischee des Ausländers entsprach? Die interne Ermittlung gegen den Polizisten wurde eingestellt und wer wie Dr. Sabine Schiffer immer noch nicht rassistische Motive des Polizisten ausschließt muss mit Klagen und Morddrohungen rechnen.

Eine unrühmliche Rolle spielte bei dem Fall auch die Dresdner Öffentlichkeit und die deutsche Medienlandschaft. Am Tag selbst wurde es nur als heftige Auseinandersetzung mit Todesfolge im Gericht in den deutschen Medien rezipiert. Schon am nächsten Tag wandte man sich wieder anderen Schlagzeilen zu und wollte zum business as usual übergehen. Erst nachdem in ägyptischen Medien über den Fall berichtet wurde und entsprechende Empörung in der islamischen Welt außenpolitische Verwicklungen andeutete, nahmen die Medien und die deutschen Politiker den Fall ernst und bemühten sich um Schadensbegrenzung. Einem von namhaften Dresdner Persönlichkeiten unterstützen Aufruf zu einer Gedenkkundgebung folgten einige Tausend Menschen, was für Dresdner Verhältnisse eine recht hohe Anteilnahme darstellt. Dennoch waren Beobachter mit westdeutschem Migrationshintergrund wie der bekennende FDP-Wähler Professor Wolfgang Donsbach von der TU Dresden aus ihrer Heimat stärkere Reaktionen gewöhnt, was ihn dazu veranlasste einen deutlichen und wie er hoffte aufrüttelnden offenen Brief an die Einwohner Dresdens zu schreiben. Diese hielten jedoch oft lieber entgegen, dass der Täter aus Russland kam, und demnach mit Deutschland und erst recht Dresden gar nichts zu tun hätte. Die NPD-Anhängerschaft des Täters, seine starke Identifikation mit Deutschland sowie seine antimuslimischen Äußerungen kamen erst nach und nach ans Licht der Öffentlichkeit und wurden mit dem abflauenden Medieninteresse immer weniger wahr genommen.

Am Ende steht die Verurteilung des Täters, Freisprüche für die Richter, die im Vorfeld trotz deutlicher Anzeichen den Ernst der Lage nicht erkannten und ein Freispruch von rassistisch motivierten Verhalten für den Polizisten, der in einer unklaren Situation vorsorglich erst einmal „den Südländer“ über den Haufen schoss. Der Hintergrund der Tat wurde weitgehend verdrängt und über die gesellschaftlichen Ursachen wird schon lange nicht mehr diskutiert. Es liegt auch an uns, dass der Fall nicht einfach vergessen und die spätestens deshalb notwendigen gesellschaftlichen Debatten um antimuslimische Tendenzen in Deutschland und Europa nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden. Deshalb rufen wir für den 1. Juli zum öffentlichen Gedenken an Marwa El-Sherbini auf.

Am 1. Juli 2010 findet um 17 Uhr auf dem Platz vor dem Rathaus eine Gedenkkundgebung statt. Anschließend wird es um 18 Uhr eine antifaschistische Demonstration geben. Im folgenden die Aufrufe dafür.

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Naziaufmarsch zum 17. Juni in Dresden gestört

Polizei und Ordnungsamt haben in Dresden zu ihrer alten Form zurückgefunden: Der Naziaufmarsch konnte dank ihres Engagements stattfinden. Doch die Nazis können außer dem Ablaufen ihrer Route auch keinen Erfolg verbuchen: Die GegendemonstrantInnen waren trotz kurzfristigen Aufrufs weit mehr und störten die Durchführung der Nazidemo erheblich. Bemerkenswert war dabei die Entschlossenheit und die Teilnahme vieler bürgerlicher GegendemonstrantInnen.

Hier findet ihr Fotos, den Bericht bzw. die Auswertung des AK Antifa Dresden, den Redebeitrag zum 17. Juni 1953 und Artikel der Tagespresse.
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