Nazi-Angriff auf den Kiez in Löbtau Nord am 19.2.2011

+ + + + + Update: Auf Altermedia haben die Nazis versucht zu behaupten, die Linken hätten zuerst angegriffen und dies mit Fotos unterlegt, die die Verteidigung der „Praxis“ zeigen. Die Verteidiger sind auf den Fotos nur von der Columbusstraße her zu sehen, die Nazis kamen aber von der Wernerstraße. Mal davon abgesehen dass es ohnehin Unsinn ist, denn wer greift einen Mob an, der nach hunderten von Nazis aussieht. Nun hat ein Nazi die Wahrheit gesagt und dafür ordentlich Ärger unter den Nazis heraufbeschworen… Schön nachvollzogen hier: Dresden/Wien (I): Offene Wunden bei den Nazis + + + + +

Um Wernerplatz, Wernerstraße und Columbusstraße hat sich eine kleine, aber feine Alternativkultur entwickelt. Mit einer Tradition bis zu DDR-Zeiten wohnen hier Künstler, Kulturschaffende, Hippies, Alternative und Piraten, aber auch Studenten, Familien und Normalos, jeweils bunt gemischt in allen Häusern.

Blick vom Hof der "Praxis" auf die Columbusstraße: Angreifende Nazis werden auf Abstand gehalten

Seit ein paar Jahren ist mit dem linken Projekt „Praxis“ noch ein bisschen mehr Politik dazugekommen. Und nun auch Angriffe von Nazis, die immer heftigere Ausmaße annehmen. Nach dem Brandanschlag auf die Praxis im August 2010 war keine Steigerung denkbar, und doch ist sie eingetroffen: Etwa 200 Nazis beteiligten sich an dem zehnminütigen Angriff auf die Praxis in der Columbusstraße und drei weiteren Häusern in der Nachbarschaft, über 50 Fensterscheiben wurden dabei zertrümmert. Eine Stürmung der „Praxis“ wurde durch die Verteidigung im Hof abgewehrt. Perfides Detail: Die Polizei begleitete die Nazis seit sie in Freital bei Dresden aus ihren Bussen ausgestiegen waren, unternahm aber nichts.

Die Nazis marschieren über die Wernerstraße heran.

Dabei hätte es schon Tage vor dem von Nazis angekündigten Großaufmarsch am 19. Februar auch der Polizei klarsein müssen, dass es hier zu Gefährdungen kommen kann. Denn erst war eine Route für die Nazis in Dresden-Cotta geplant worden, nach weiteren Gerichtsentscheidungen dann jedoch in der Dresdner Südvorstadt: Beide Viertel liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Norden von Dresden-Löbtau.

Ein Anwohner hielt den Angriff von der Wernerstraßenseite auf einem Video fest, welches auf Youtube innerhalb weniger Tage auf fast 30.000 Zugriffe kam, dann aber wegen „unangemessenen Inhalt“ nur für eingeloggte User zugänglich gemacht wurde.

Sebastian Ziesemann mit seiner charakteristischen Demojacke mit der Aufschrift "Freie Kräfte Köln"

Aufgrund dieses Videos gibt es auf Indymedia-Linksunten erste Erkenntnisse, welche Nazis dabei waren: Identifiziert wurden bislang Sebastian Ziesemann aus Erftstadt-Liblar, nahe Köln (gut erkennbar an einer auffälligen Jacke), Fabian Rath aus Tostedt und Paul Breuer aus Köln (Freie Kräfte Köln). Ein Teil der Nazis und ihre mitgeführten Flaggen und Transpis sind identisch mit der Besatzung des Busses von Denny Reitzenstein aus Buchholz in der Nordheide, der in diesem Bus fotografierte und die Fotos auf Facebook stellt. Nach eigenen Aussagen marschierten die Nazis aus diesem Bus mit anderen Nazis von Freital nach Dresden-Plauen, was die Bilder von Denny ebenso belegen.

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Naziaufmarsch erneut verhindert – 19. Februar 2011 in Dresden

Noch am Abend zuvor hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Bautzen entschieden, dass die Naziaufmärsche nicht zu einer Veranstaltung zusammengefasst werden dürfen. Am Sonnabend, den 19. Februar vormittags entschied dasselbe Gericht, dass die Nazis nicht nur drei stationäre Kundgebungen, sondern auch eine Aufmarschroute bekommen sollen. Wo diese Route und die Kundgebungen sein werden, wurde geheimgehalten.

"Anreise" über die Autobahn - Der Berliner Konvoi geht nach Dresden

Zusätzlich befolgte die Polizei artig das Urteil zum verhinderten Naziaufmarsch am 13. Februar 2010: verengte die Autobahnen auf eine Spur, sperrte Abfahrten für Linke, errichtete überall in der Stadt Fahrzeug-, Personen- und Nahverkehrs-Kontrollen und Sperren. Ziel der Übung: Verhinderung von Protest in Sicht- und Hörweite. Statt Recht gegen Recht abzuwägen, wählte das OVG die Option „Recht nur für Nazis“.
Auch im Verlauf des Tages, hielt sich die Polizei an die Vorgabe der Gerichte: Nazis laufen lassen, Linke angreifen. Dieses Vorgehen führte schließlich zu: Nazis Linke angreifen lassen und anschließend laufen lassen. (polizeibegleiteter Angriff auf das linke Projekt „Praxis“ in Dresden-Löbtau) Und als Krönung dieser Strategie: Die Linken für das Desaster haftbar machen wollen und das Pressebüro von Dresden-Nazifrei hochnehmen, dabei rundherum Kollateralschäden en masse anrichten.

Blockade vor dem Hauptbahnhof - möglicher Weg der Nazis Richtung Innenstadt

Doch die Strategie konnte nicht aufgehen: 15.000 wild entschlossene Massenblockierer unter dem Label „Dresden-Nazifrei“ besetzten alle strategisch wichtigen Orte rund um das Aufmarschgebiet der Nazis in der Dresdner Südvorstadt mit dem Campus der Technischen Universität. Flexibel reagierten die DemonstrantInnen dabei auf alle Eventualitäten: erst wurden die Anreisewege der Nazis besetzt, anschließend die sich abzeichnende Aufmarschroute der Nazis samt sämtlicher Alternativrouten und schließlich wurde auch der am Nachmittag entstandene Nazitreffpunkt in Dresden-Plauen belagert. Effekt: Kein Aufmarsch, nicht mal ein Treffpunkt mit mehr als 1000 Nazis auf einem Haufen. Statt dessen: Gelangweilte und saure Nazis, die am Hauptbahnhof sogar die Polizei angriffen, um einen Aufmarsch durchzusetzen. Insgesamt nicht mehr als 2000 Nazis schafften es überhaupt nach Dresden.

Durchsage der Polizei: "Bitte unterlassen sie es, Gegenstände auf die Fahrbahn zu stellen"

In der sächsischen Presse jedoch stand anschließend die Gewalt Linker im Vordergrund. So etwas habe man hier noch nicht erlebt, Polizeibeamte seien angegriffen worden. Harmlos herumstehende Polizei, brutal und feige angegriffen? Nein, es war die Polizei, die mit allen ihren Gewaltmitteln arbeitete und beispielsweise eine friedliche Sitzblockade auf der Bergstraße auseinanderprügelte und mit Pepperballs schoss. Unzählige Male wurde bei Temperaturen um 0° vom Wasserwerfer Gebraucht gemacht, um sinnlose Straßensperrungen trotz Unterbesetzung zu halten. Von „einfacher körperlicher Gewalt“ und Pfeffersprayeinsätzen ganz zu schweigen: Das war Standard an diesem Tag. Und doch: Sie kamen nicht durch. No pasarán!

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Naziaufmarsch am 19.2. in Dresden-Cotta??

Naziroute für den 19. Februar 2011 aus der Bildzeitung

Nachdem seit gestern Abend (17.2.) eine Neonaziroute für den 19. Februar 2011 im Südwesten von Dresden kursiert (Stadtteile Cotta, Friedrichstadt, nördlicher Rand von Löbtau), gibt es nun eine erste Veröffentlichung dieser: In der Bildzeitung. Da sich die Route jedoch in etwa mit anderen Informationen deckt, sei der Plan für’s Erste auch hier präsentiert.

Auch die Sächsische Zeitung hat Wind von den Nazis in Cotta bekommen und ein Foto von unzähligen Absperrgittern abgedruckt, welche auf dem Schulhof des Gymnasiums in Cotta („Rübezahlschule“) an der Haltestelle „Altcotta“ von der Polizei eingelagert wurden. Folgende Straßen haben Halteverbotsschilder: Leutewitzer, Grillparzer, Tonbergstraße, Mörikestraße, ein Teil der Hebbelstraße und Altcotta (über Twitter kursieren bereits noch mehr Straßen, die das betrifft). Freundlicherweise hat die Sächsische Zeitung außerdem die Aufgabe übernommen, Anwohner und Geschäfte von Betreibern mit migrantischem Hintergrund zu informieren.

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Nichts verpassen: Jeden Tag politische Highlights in Dresden

Up to date sein und gut vorbereitet auf den 13. und 19. Februar 2011 in Dresden werden: Wer in Dresden wohnt hat’s leicht. Am morgigen Tag der Opfer des NS (Donnerstag) wird ein Kontrapunkt zur häufig einseitigen Geschichtsbetrachtung in Dresden gesetzt. Am Freitag dann kann man sich überraschen lassen, wo der Diskurs zum Thema Mythos Dresden steht: VertreterInnen des Akademischen Diskurses und Matthias Neutzner, Vorsitzender der IG 13. Februar 1945 präsentieren eine gemeinsame Ausstellung, die nur zu empfehlen ist, und das nicht nur, weil auch zwei Comics zum Thema präsentiert werden… Am Sonnabend diskutiert das Libertäre Netzwerk Dresden öffentlich zu Hintergründen und Strategien zum 13. und 19. Februar 2011, danach wird im Club Novitatis soligefeiert für Dresden-Nazifrei und am Sonntag wird das tägliche Programm mit ganz praktischen Informationen abgerundet, wobei auch die beliebten Trainingseinheiten nicht zu kurz kommen werden!

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Nazianschlag in Dresden-Löbtau, Brandanschlag in Berlin, Mord in Leipzig

Nicht, dass es jemand vergisst: Die Neonazis sind immer noch da, nach dem Desaster in Leipzig sind sie besonders sauer und sie sehen momentan ihre größten Erfolge darin, ihre Gegner mit Anschlägen zu überziehen. Nachdem bereits in Dresden Wohnhäuser angezündet wurden (Brand in der Praxis, Versuch in der RM16) ist es nun auch in Berlin dazu gekommen. Die M99 auf der Manteuffelstraße in Berlin-Kreuzberg – das Urgestein der Infoläden und überregional in der linken Szene bekannt – brannte in der Nacht zum 27. Oktober 2010, weitere Läden in Berlin wurden angegriffen. Auch bei der M99 in Berlin waren durch den Brand die Wohnungen über dem Projekt mit betroffen, eine Wohnung ist momentan nicht mehr bewohnbar.

In Leipzig hat es am 24. Oktober 2010 einen mutmasslich rassistischen Mord gegeben, der Iraker Kamal K. wurde in der Leipziger Innenstadt durch einen Messerstich ermordet. Einer der Täter trug bei einer Festnahme einen Pullover über dem Kopf, mit der Aufschrift: „Kick off antifascism“, der seine anti-antifaschistische Haltung demonstriert. Derzeit findet dagegen eine Demonstration in Leipzig statt, unter dem Motto „Das Problem heißt Rassismus“.

Anschlag auf neues Bürgerbüro der LINKEN in Dresden-Löbtau

In Dresden-Löbtau hat es in der Nacht zu heute (27. Oktober 2010) einen Anschlag gegeben, der in Zusammenhang mit dem Brandanschlag auf „Die Praxis“ stehen könnte. Ein neu eröffnetes Büro der Partei der LINKEN hatte sich klar solidarisch zum angegriffenen Projekt im selben Kiez gezeigt. Dafür gab es heute Nacht anscheinend die Quittung. So geht es nicht weiter! Die Solidarität gegen Naziangriffe muss noch breiter werden! Der Kampf gegen die Nazis hat gerade erst begonnen!

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Demonstration und Straßenfest gegen die Nazibrandanschläge

Gegen Naziterror demonstrierten am 18.9.2010 etwa 800 Menschen von der Dresdner Neustadt durch die gesamte Innenstadt zum Hauptbahnhof. Die Zahl blieb unter den Erwartungen, was jedoch der großen Konkurrenz an politischen Aktionen geschuldet war. So fuhren allein zur Anti-Atom-Großdemo in Berlin drei Busse aus Dresden. Desweiteren blieb die Szene aufgrund der kurzen Mobilisierungszeit weitgehend unter sich.

Durch die Route über das Terrassenufer wurden die Ausflügler auf der Brühlschen Terrasse ausführlich informiert. Viele DemoteilnehmerInnen schwärmten zudem mit Flugblättern aus und kamen mit PassantInnen ins Gespräch. Am Postplatz wurde die Demo durch eine Dachaktion von drei Menschen überrascht, die mit rosa Nebel und einem Transparent („soziale Revolution jetzt“) auf sich aufmerksam machten. Als am Hauptbahnhof aufgelöst wurde, prügelte die Polizei plötzlich los, ein Bild der Prügelbullen findet sich unter dem Artikel auf Indymedia. Die Polizei hatte von Anfang an deutlich gemacht, dass sie eine seltsame Art der Rechtsauslegung verfolgt: So mussten Schriftzüge wie „Good Night white Pride“ abgeklebt werden.

Während der Demonstration gab es für die AnwohnerInnen der Columbusstraße in Dresden-Löbtau ein Straßenfest. In dieser Straße befindet sich das Haus mit der „Praxis“, wo ein Zimmer nach einem Brandanschlag ausbrannte. Mit Kinderfest, süßen Leckereien wie Punsch und Kuchen, Infoständen und Musik wurden die NachbarInnen zum lockeren Gespräch eingeladen. Viele nutzten die Gelegenheit, während sich die Kinder schminken ließen oder mit Straßenmalkreide aufgemalte Spiele spielten oder selbst malten. Auch „große Kinder“ spielten Federball und co. Die DemonstrationsteilnehmerInnen wurden anschließend mit Vokü, Livemusik und Feuershow empfangen und konnten den Tag ausklingen lassen.

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Sachsenspiegel zu Brandanschläge und Demonstration

Im Sachsenspiegel vom 27.08.2010 gab es einen Beitrag zu den Brandanschlägen in Dresden und der folgenden Demonstration in Dresden. Auch der lokale Polizeisprecher kommt zu Wort und hat erst mal nichts Besseres zu tun, als zum wiederholten Male darüber zu lamentieren, dass sie keine Extraeinladung zur Demonstration erhalten haben.

Sachsenspiegel auf Youtube

Zweiter Brandanschlag auf Wohnhaus in Dresden

Schon wieder Lebensgefahr durch einen Brandsatz in einem linken Hausprojekt, diesmal in Dresden-Pieschen. Nachdem in der Nacht zum 19.8. in Dresden-Löbtau ein Brand in der „Praxis“ gelegt worden war, flog heute, am 24.8. am frühen Morgen ein Molotow-Cocktail in ein Zimmer in der Robert-Matzke-Straße. Nur durch Zufall zündete der Brandsatz nicht richtig und konnte gelöscht werden.

Beispielhaft für die Stimmung in der rechten Szene ist das Spiel zwischen Post SV Dresden aus Cotta (Nachbarbezirk von Löbtau) und dem Dresdner Sportclub. Dabei kam es zu einem Überfall von Fans aus dem Umfeld von Dynamo Dresden und Post SV auf Fans vom DSC. Während des Spiels war auch der Brandanschlag in Löbtau auch Thema. Den DSClern wurde entgegen gehalten „…‘Scheiß Antifa‘ garniert mit einem Hinweis auf den mitte der Woche statt gefundenen Brandanschlag in Löbtau und der Frage, ob wir daraus nichts gelernt hätten…“.
via anarchiadd.blogsport.de

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Solidarität nach Brandanschlag auf „die Praxis“ in Dresden-Löbtau

+++ update +++
Spendenkonto für das zerstörte Zimmer und Schutzbauten für die Praxis
Empfänger: Rote Hilfe Dresden
Verwendungszweck: Brandanschlag – Praxis
Kontonummer: 609760434
Bankleitzahl: 36010043
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Eine neue Qualität von Naziaktivitäten zeigt sich in Dresden-Löbtau, welches unterhalb des Problem-Plattenbau-Viertels Gorbitz liegt. Nachdem am 17.8. zum Todestag von Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess Scheiben in der „Praxis“ eingeworfen wurden, ist an derselben Stelle am 19.8. gezündelt worden. Wäre das betroffene Zimmer nicht zufällig in dieser Nacht unbewohnt gewesen, hätte es Tote geben können, denn eine schlafende Person hätte sich kaum allein retten können.

Mittlerweile ist eine Welle der Solidarität angerollt, es gab eine lautstarke Spontandemo mit 50 Leuten am Abend in der Innenstadt und weitere Aktionen und Soliparties werden folgen. So soll auf das Geschehene aufmerksam gemacht werden und Geld für das komplett zerstörte Inventar des Zimmers, sowie Schutzbauten gesammelt werden.

Zum Verteilen auf dem Stadtfest und anderswo gibt es ein Soli-Flugblatt, von dem auch bereits eine Tausender-Auflage unterwegs ist. – Download Flugblatt als .pdf

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