Nichts verpassen: Jeden Tag politische Highlights in Dresden

Up to date sein und gut vorbereitet auf den 13. und 19. Februar 2011 in Dresden werden: Wer in Dresden wohnt hat’s leicht. Am morgigen Tag der Opfer des NS (Donnerstag) wird ein Kontrapunkt zur häufig einseitigen Geschichtsbetrachtung in Dresden gesetzt. Am Freitag dann kann man sich überraschen lassen, wo der Diskurs zum Thema Mythos Dresden steht: VertreterInnen des Akademischen Diskurses und Matthias Neutzner, Vorsitzender der IG 13. Februar 1945 präsentieren eine gemeinsame Ausstellung, die nur zu empfehlen ist, und das nicht nur, weil auch zwei Comics zum Thema präsentiert werden… Am Sonnabend diskutiert das Libertäre Netzwerk Dresden öffentlich zu Hintergründen und Strategien zum 13. und 19. Februar 2011, danach wird im Club Novitatis soligefeiert für Dresden-Nazifrei und am Sonntag wird das tägliche Programm mit ganz praktischen Informationen abgerundet, wobei auch die beliebten Trainingseinheiten nicht zu kurz kommen werden!

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Die Polizei und der 13. und 19. Februar 2011 in Dresden nach dem Urteil vom Verwaltungsgericht

Nachdem das Dresdner Verwaltungsgericht letzten Mittwoch (19.1.) entschied, die Polizei hätte die Nazidemo am 13.2.2010 durchsetzen müssen, ist immer noch keine Begründung dieses Urteils erschienen. Man ist fast geneigt, mit der gescholtenen Polizei zu sympathisieren, die erklärte, die Räumung einer Demonstrationsstrecke für die Nazis hätte zu unvertretbaren Gefahren geführt. Auch das Innenministerium, üblicherweise eher Hassobjekt im rechtskonservativ regiertem Sachsen, ist über das Urteil not amused. Und die Polizeigewerkschaft sieht die Polizei durch dieses Urteil „zwischen Baum und Borke“. Dem Vorsitzenden täte es gar in der Seele weh, Nazidemos mit allen Mitteln zu schützen.

Und doch: Ändern wird sich auf der Straße nichts. Wie immer wird man sich mit bösen Robocops herumärgern müssen, wie letztes Jahr werden diesen am Ende doch die Hände gebunden sein. Dennoch bleibt es spannend, was in der Begründung vom Verwaltungsgericht Dresden stehen wird und wie sich die Polizei daraufhin rechtfertigt.

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Aktueller Stand und sich überschlagende Ereignisse zum 13. und 19. Februar 2011 in Dresden

Die Termine 13. und 19. Februar 2011 rücken näher, es kommt Schwung in die Sache. Auf Indymedia wird vorsichtiger Optimismus verkündet, dass es mindestens wieder so gut wird, wie am 13. Februar 2010.

Auch bei CDU, FDP und dem Dresdner Verwaltungsgericht geht die Post ab und so überschlagen sich die Ereignisse und die Zeitungen sind seit zwei Tagen voll davon: Nachdem die Anmelderorganisation der Nazidemo gegen den Freistaat Sachsen klagte, er hätte ihnen die Demonstration am 13.2.2010 ermöglichen müssen, bekamen sie in erster Instanz Recht. Lars Rohwer von der CDU motzt, die Grünen hätten kein Recht über das Gedenken zu diskutieren und FDP und CDU in Dresden schließen sich zu einer gemeinsamen Presseerklärung zusammen, in der sie verkünden, dass sie es unmöglich finden, dass nun auch die SPD in Krawalltourismus macht und bei Dresden-Nazifrei dabei ist. In den Kommentaren der Tageszeitungen wird jedoch der konservative Senf deutlich zurückgewiesen.

Von der Menschenkette am 13. Februar 2011 gibt es nun eine Streckenführung: Rathaus – St. Petersburger Straße – Carolabrücke – Königsufer – Augustusbrücke – Schloßstraße – Altmarkt – Rathaus
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Mobi-Videos für den 13. und 19. Februar 2011

Wer erinnert sich nicht noch an das offizielle Mobivideo von letztem Jahr, wo Leftvision graphisch erklärt, wie Massenblockaden funktionieren… Gewohnt schick und originell hat Leftvision Berlin nun wieder ein neues offizielles Video für Dresden-Nazifrei produziert. Wie gut das einschlägt ist auch daran zu ermessen, wieviel Nazispam sich unter den Kommentaren befindet…

Weitere Videos:

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Miniaturen aus Dresden – Was vom 13. Februar 2010 in Erinnerung blieb

Nichts geht mehr: Anzeige am Bahnhof Dresden Neustadt am 13. Februar 2010

Im Vorfeld der Naziaufmärsche am 13. und 19. Februar 2011 hat die Website „Netz gegen Nazis“ eine hübsche Zusammenstellung von „Miniaturen“, also denkwürdigen kleinen Begebenheiten vom 13. Februar 2010, in einem Beitrag zusammengestellt.

Auch in diesem Jahr wird es wieder Massenblockaden geben, diesmal allerdings nicht am 13., sondern am 19. Februar. Der von den Nazis seit 2006 als kleinerer Zweitaufmarsch genutzte Aufmarsch am 13. Februar, der immer stattfindet, wenn der 13. nicht auf einen Sonnabend fällt, wird aber ebenso mit Störaktionen berücksichtigt.

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Kotzen gegen Sarrazin – Proteste und Stellungnahme zur Lesung am 13.1. in Dresden

Transparent vom Libertären Netzwerk Dresden

Mit 2550 Besucher war die ausverkaufte Veranstaltung mit Sarrazin in der Dresdner Messe – die meistbesuchte auf Sarrazins Tour durch Deutschland bisher. Und das Publikum sparte auch nicht mit Applaus zu den kulturalistischen Thesen Sarrazins, für den der Erfolg des deutschen Nationalstaats im Hauen und Stechen des kapitalistisch organisierten Weltmarkts im Vordergrund steht und der daher folglicherweise die Menschen vor allem nach ihrem Nutzen für die Volkswirtschaft wertet. Einige Dutzend Nazis waren auch dabei, kamen jedoch nicht immer auf ihre Kosten. Dagegen hatten es die 200 GegendemonstrantInnen schwer, wegen des Nieselregens und überhaupt. Gegen Ende ließ ein junger Mann seinem Ekel über die Veranstaltung mit einer Kotzattacke in den Saal freien Lauf, durch deren Folgen prompt noch ein Nazi stiefelte.

Bericht von addn.me: Ein Hauch von Sportpalast auch in Dresden?

Weiterlesen: Presse und Flugblatt des Libertären Netzwerks mit Position zu Sarrazins Thesen Continue reading

Blockade geboten oder verboten? Diskussion am 14.1. in Dresden

Dresdens Oberstaatsanwalt Christian Avenarius erlangte vor knapp einem Jahr zweifelhafte Berühmtheit als Beförderer der größten Mobilisierung der bundesweiten Zivilgesellschaft im Jahr 2010. Mit den von ihm veranlassten Razzien und der Beschlagnahme aller Plakate, die zu Blockaden am 13. Februar 2010 aufriefen, löste er eine immense Welle der Solidarität hervor, die letztlich der Mobilisierung zu den Massenblockaden zugute kam.

Nun darf man gespannt sein, was bei der Veranstaltung zur Legitimität von Blockaden gegen Naziaufmärsche mit Avenarius als Moderator zu erwarten ist, welche die SPD diesen Freitag, den 14.1.2011 im Kulturrathaus in der Inneren Neustadt abhält. In der ersten Ankündigung ist Dresden-Nazifrei nicht auf dem Podium eingeplant, was erstmal nicht gerade für die Veranstaltung spricht. Doch wer weiß, was der Abend bringt.

Veranstaltungsankündigung:

Blockaden gegen Neonazis – geboten oder verboten?

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen Dresden/Ostsachsen lädt ein zu einem öffentlichen Podiumsgespräch am Freitag, dem 14. Januar 2011, um 19.00 Uhr im Kulturrathaus der Landeshauptstadt Dresden, Königsstraße 15, 01097 Dresden: Blockaden gegen Neonazis – geboten oder verboten? Ziviler Ungehorsam im Rechtsstaat unter politischen, juristischen und historischen Aspekten.

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Proteste zur Sarrazin-Lesung am 13.1. in Dresden

Protestankündigung zur Lesung mit Thilo Sarrazin in Dresden

Gegen die Lesung mit Thilo Sarrazin am 13. Januar 19 Uhr in der Messehalle 1 finden ab 18.30 Uhr vor der Messehalle mehrere Protestaktionen verschiedener Initiativen statt. Diese stehen unter dem Motto:

„Für ein solidarisches und friedvolles Miteinander“!

Außerdem wird eine Gegenlesung zum Thema „Sarrazin – das Gen-Erbe der Zivilisation? Eine szenische Polemik“ geboten. Diese Veranstaltung findet ab 19:45 Uhr in den Räumen der „Ostrale“ auf dem Messegelände (Sozialgebäude) statt.
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‚Mobivideo‘ zum 13. und 19. Februar 2011 mit Campino

Nazis im Fürstenzug, im Hintergrund (links) Ruine der Frauenkirche

Nazis im Fürstenzug, im Hintergrund (links) Ruine der Frauenkirche

Im Twitter-Channel kursiert seit einer Weile ein Quasi-Mobi-Video zum 13. und 19. Februar 2011 mit Campino von den Toten Hosen. Es handelt sich eigentlich um den Trailer einer Spiegel-TV-Dokumentation über Protestbewegungen von Mai letzten Jahres. Doch es passt gut zum 13. Februar in Dresden: Darin sind alte Videoaufnahmen von großen grölenden Nazigruppen, die durch Fürstenzug und Altmarkt strömen eingearbeitet. Diese Aufnahmen erinnern sehr stark an die Situationen vor und nach Naziaufmärschen in Dresden, wie sie in den Neunzigern und noch bis etwa 2005 vorkamen: Von der Polizei unbegleitet ziehen die aufgeputschten Nazihorden grölend, randalierend und schlägernd durch die Innenstadt.

Wie alt die Aufnahmen sind, lässt sich daran erkennen, dass vom Fürstenzug aus noch die Ruine der Frauenkirche zu sehen ist. Die Bilder bevor Campino spricht, sind offenbar nicht aus Dresden, sind aber etwa ebenso alt, da sie vor 1995 entstanden sein müssen, da dabei Fahnen der FAP gefilmt wurden, eine Nazipartei, die 1995 verboten wurde.

Massenblockaden gegen Europas größten Naziaufmarsch am 19.2., Aktionen am 13.2.

Dresden-Nazifrei hat sich nun endlich entschieden, am 19. Februar 2011 ihr Großevent mit Massenblockaden zu veranstalten, weil die zentrale Veranstaltung der Nazis an diesem Tag stattfinden wird, zu der von den Nazis bundes- und europaweit mobilisiert wird. Für alle, die das Termin-Hickhack verfolgt haben, ist diese Entscheidung nicht überraschend. Dennoch ist sie schwer gefallen, weil der 13. Februar nun einmal auch für die Nazis das symbolische Datum bleibt. Deswegen wird Dresden-Nazifrei auch am 13.2. nicht untätig sein. So sind vielfältige Aktionen geplant, um die Nazis keine Ruhe für ihren abendlichen Fackelmarsch am 13.2. finden zu lassen. Dresden-Nazifrei verlautbart außerdem zum 13.2.: „Durch eine Begehung der Orte der Täter und durch das Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus greifen wir in den Gedenkdiskurs ein und protestieren so gegen den Geschichtsrevisionismus der Nazis.“

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Nazis am 13.2. in Dresden: „Same procedure as every year“? – ein Bericht aus Leipzig

Ein schöner Hintergrundbericht zu den Naziaufmärschen um den 13. Februar 2011 in Dresden erschien bei der Leipziger Internetzeitung mit dem Titel „Same procedure as every year?“: Neonazis möchten im Februar 2011 erneut durch Dresden marschieren. Ein ausführlicher Blick wird dabei auf das Konzept der Nazis geworfen, welches neben einem Sonntag-Abend-Aufmarsch am 13. 2. einen Sternmarsch am 19.2. vorsieht. Aber auch die politische Situation wird reflektiert: Gedenkdiskurs, Extremismus, und nicht zuletzt die Proteste dagegen.

Leipzig informiert nicht nur, sondern mobilisiert auch schon: Das Leipziger Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft auf, nach Dresden zu kommen und organisiert Trainings (das erste am 10.1.), Busse und Veranstaltungen. Heute (5.1.) findet in Leipzig dazu ein Koordinierungstreffen statt: 19 Uhr im linXXnet, Bornaische Str. 3d. Continue reading

VVN-BdA mobilisiert mit Aufruf und Blockadetraining am 8.1. in Berlin

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) mobilisiert mit einem eigenen Aufruf zu Blockaden gegen die Naziaufmärsche zum 13. Februar in Dresden. Um den Aufruf auch praktisch umsetzen zu können, haben sie dazu ein Blockadetraining in Berlin organisiert, welches diesen Samstag, den 8. Januar 2011 unter dem Motto „Zusammen ungehorsam“ stattfindet.

Den Aufruf von Dresden-Nazifrei unterzeichnen inzwischen 500 Personen und über 100 Organisationen, zusätzlich zu den teils prominenten ErstunterzeichnerInnen.
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Menschenkette der Oberbürgermeisterin: Demokratie vs. Extremismus?

Während der Thüringer Linke-Fraktionschef Bodo Ramelow immer noch auf seinen Prozess wegen „Sprengung einer Versammlung“ am 13. Februar 2010 in Dresden wartet und bereits angekündigt hat, auch 2011 wieder gegen den Nazigroßaufmarsch zu demonstrieren, macht der Innenminister Sachsens klar, wozu die Menschenkette noch gut ist, außer dass die Oberbürgermeisterin Helma Orosz dem Druck von der Straße nachkommt, mehr als nur symbolisch gegen Nazis zu handeln: Für den Innenminister Markus Ulbig (CDU) ist die Menschenkette dazu da, die Demokraten von den Extremisten zu trennen. Denn nur die Demokraten blockieren die Nazis richtig, während die Extremisten sie falsch blockieren. Beides jedoch nach durchaus dem selben Prinzip: Wo ein Körper ist, kann kein anderer sein. Weiterhin sei die Menschenkette ein Bekenntnis zum Frieden, was den notorischen Kriegsbefürwortern von der CDU ganz sicher gut zum Janusgesicht steht.

Wie ernst das Ansinnen der Menschenkette als Blockade des Nazigroßaufmarschs insgesamt zu bewerten ist, bleibt zudem offen. Nach dem, was bisher über die Planungen der Nazis durchsickerte, hat sie überhaupt keine Relevanz. Der Tagesspiegel berichtete, dass am 13. Februar Naziaufmärsche in den Plattenbaugebieten Prohlis (Dresden-Ost) und Gorbitz (Dresden-West) geplant seien. Diese sind weit weg von der Innenstadt und von Klientel bewohnt, welches Naziaufmärschen weniger kritisch gegenüber steht. Desweiteren ist es unwahrscheinlich, dass Helma Orosz ihre Menschenkette in den Abendstunden veranstaltet. Genau für diesen Zeitraum kündigen die Nazis ihren regionalen Trauermarsch an. Und was wird die Oberbürgermeisterin am 19. Februar tun, wenn die Nazis weitere Aufmärsche durchführen wollen und allem Anschein nach den größeren Trauermarsch abhalten? In dieser Frage sind die Stadtoffiziellen also noch genauso weit, wie bereits im August, als die Pläne zur erneuten Menschenkette bekannt gegeben wurden.

Dennoch gerieren sich die Initiatoren der Menschenkette so, als hätte man dazugelernt. Denn nun soll die Aktion nicht auf die Innenstadt beschränkt bleiben, sondern auch über zwei Brücken und damit auf die Neustädter Seite führen – ein eindeutiger Handschlag mit den Blockierern, wenn man das Szenario vom 13. Februar 2010 vor Augen hat. Denn es würde nicht nur symbolisch, sondern auch praktisch eine Solidarisierung bedeuten: Die Elbbrücken wären kein abgesperrtes Hindernis, was Gegendemonstranten zu überwinden haben. Doch ein Szenario wie 2010 wird es 2011 mit Sicherheit nicht mehr geben. Die Nazis werden nicht noch einmal ein solches starres Konzept verfolgen, auch wenn dies mit ihrem Klientel und ihrem Ansinnen nach ‚würdiger Trauer‘ schwierig wird und es mit den Vorstellungen der Ordnungsbehörden von einer klaren Stadtteillung am 13. Februar kollidiert. Und genau deswegen sollte man die Pläne von Naziaufmärschen am 13.2. in Prohlis und Gorbitz ernst nehmen. Doch für die Oberbürgermeisterin gilt offenbar wie in jedem Jahr: Hauptsache ein größeres mediales Interesse für die eigene Aktion erzeugen, als die Nazis. Die Protestbündnisse Dresden-Nazifrei und No pasarán werden dafür wieder dort sein, wo die Nazis sind und letztlich spielt dann dort die Musik.

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Regionale Antifa-Mobilisierungen zum 13. Februar 2011 in Dresden

Freiburg und Südbaden mobilisiert wieder auf der gut informierten Website antifabus.tk mit eigenem Aufruf und UnterstützerInnen gegen den Großaufmarsch der Nazis anläßlich des 13. Februar 2011 in Dresden.

Auch aus Nordrhein-Westfalen gibt es eine eigene Antifamobilisierung. Unter npnrw.blogsport.de finden sich Informationen zur Anreise mit Bussen und zur spektrenübergreifenden Zusammenarbeit. So wird am 14./15. Januar 2011 in Köln eine Regionalkonferenz unter dem Motto „ConnACT – von der Vernetzung zur Aktion“ stattfinden.

Eine spektrenübergreifende Regionalmobilisierung gibt es in Frankfurt am Main. Unter ffm-mobi.blogspot.com finden sich alle Informationen zur gemeinsamen Anreise und Vorbereitung. Ein erfolgreiches Aktivierungstreffen hat bereits im Dezember stattgefunden.
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No pasarán: Aufruf zum 13. Februar 2011 mit UnterstützerInnen

Auch vom Antifabündnis No pasarán ist bereits seit einigen Tagen der Aufruf zum 13. Februar 2011 in Dresden erschienen. Der Aufruf ist dieses Jahr etwas länger und neben dem Schwerpunkt Nazigroßaufmarsch mit zwei weiteren Schwerpunkten versehen: Einmal zum Thema Extremismus, bei dem es zuletzt durch die Ablehnung des Demokratiepreis durch das AKUBIZ heiß her ging und zum Thema Opfermythos, eine Diskussion, die in der Linken schon seit Jahren sehr beliebt ist.

Unter dem Aufruf präsentiert sich das Bündnis mit seinen Mitgliederorganisationen und dazu mit den UnterstützerInnen des Aufrufs. Wer den Aufruf auch noch unterstützen möchte, meldet sich bitte bei unterstuetzen@no-pasaran.mobi

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Flashmob in Dresden – 66 Tage vor den Blockaden

In Dresden fand heute ein ausgedehnter Flashmob des Bündnis „Nazifrei – Dresden stellt sich quer“ in der Innenstadt statt. Dazu versammelten sich etwa 30 AktivistInnen vom Dresdner Teil des überregionalen Bündnisses gegenüber der Altmarktgalerie mit Flyern und Plakaten. Einige zogen Buchstaben-T-Shirts über, wodurch später der Name des Bündnisses geformt wurde.

Am Wochenende finden zwei öffentliche Versammlungen im Namen des Bündnisses statt: Eine Regionalkonferenz West in Dortmund am Sonnabend, den 11.12., sowie das große Bündnistreffen in Dresden, am Sonntag, den 12.12. Nach diesem arbeitsreichen Wochenende startet dann die ultimative breite Mobilisierungsphase.

Nachdem die Dresdner Tagespresse die Aktion bereits angekündigt hatte, wurde auch hinterher darüber ausführlich berichtet (besonders empfehlenswert: die Bildergalerie der Dresdner Neuesten Nachrichten), desweiteren gab es einen Bericht auf Indymedia:

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Blockade zum 13. Februar 2006 rechtswidrig?

Erinnert sich noch jemand an den 11. Februar 2006 in Dresden? Das war das Jahr, wo es erstmalig gelang, den Nazigroßaufmarsch mit einer Blockade zum Umkehren zu zwingen. Nachdem eine Antifademo in der Nähe der Marienbrücke aufgelöst hatte, entstand zunächst ein Polizeikessel, der jedoch alsbald durchdrungen war und rennenderweise gelangten hunderte Antifas auf die Augustusbrücke, blieben dort, wurden mehr und setzten sich mit Transparenten im Schneesturm vor die Wasserwerfer der Polizei. Eine ganze Straßenbreite voller Prominenter stellte sich schließlich schützend davor. Die Nazis mussten auf das Sahnestück ihrer Route verzichten und auf weitestgehend leeren Straßen wieder zurück marschieren, da sich auch auf der Carolabrücke Antifas aufhielten und es dort zu Auseinandersetzungen mit Nazis kam, die sich von der gestoppten Nazidemo abgesondert hatten.

Soweit, sogut. Nun stellt sich nach über vier Jahren heraus, dass das Oberverwaltungsgericht Bautzen der Meinung ist, diese Blockade sei rechtswidrig, da sie auf eine Verhinderung des Naziaufmarsches abgezielt hätte. Wie das wohl geht, nachdem der Naziaufmarsch ja bereits über die Marienbrücke gelaufen war?

Immerhin ist dem Gericht die Sache so peinlich gewesen, dass es verzichtete, die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Dies haben dann die Nazis getan, die also ganz offensichtlich die Klage angestrengt hatten. Was aber will uns das Oberverwaltungsgericht mit dieser Sache noch sagen? Dass es unterscheidet zwischen schützenswerten (Naziaufmarsch) und nicht schützenswerten (Blockade) Versammlungen, die eigentlich gleichermaßen von derselben grundlegenden Freiheit, sich unter freiem Himmel zu versammeln, um Meinungen auszudrücken, geschützt sind? Dass die Polizei Tote in Kauf nehmen soll, in dem sie auf glitschigen Brücken Massenpanik etwa durch den Einsatz von Wasserwerfern auslöst? Und was heißt das für den 13. Februar 2011? Ganz einfach: Wir kommen wieder! Bis auch das OVG seine Hausaufgaben gemacht hat… oder so.

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Bericht von der audio-visuellen Mahnwache in Gedenken an den 9. November in Dresden

Am 9. November 2010 hat der AK Antifa mit einer achtstündigen audio-visuellen Mahnwache auf den Jahrestag der Reichpogromnacht am 9. November 1938 aufmerksam gemacht.

Währenddessen gedachten 200 Dresdner bei der offiziellen Gedenkveranstaltung mit Oberbürgermeisterin Helma Orosz an der Synagoge ebenso der Reichspogromnacht.

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Orosz will Gedenken an den 13. Februar 1945 erweitern

Oberbürgermeisterin Helma Orosz plädierte am 18. Oktober 2010 für eine Erinnerungskultur in Dresden, die über das Erinnern an die Bombennacht am 13. Februar 1945 hinausgeht. Sie mahnt, auch den Deportationen der Dresdner Jüdinnen und Juden zu gedenken und würdigte die Blockaden am 13. Februar 2010.

Wie das? Am 18.10. hatte eine Regionalkonferenz zur Kriminalprävention stattgefunden, bei der es auch um den Naziaufmarsch am 13. Februar ging. Dies war offenbar der Grund dafür, das Thema Erinnerungskultur zum Schwerpunkt zu machen. In der Diskussion äußerten dann mehrere Teilnehmer, das Gedenken sei auf weitere Gedenktage auszuweiten, beispielsweise den „Tag der Befreiung“ am 8. Mai und auch der Jahrestag der Pogromnacht am 9. November 1938 verdiene noch stärkere Beachtung. Helma Orosz selbst ist in einer Rede nicht so konkret geworden, sondern verweist nur darauf, dass es neben dem 13. Februar eben noch mehr gebe.

Wieder einmal hat Helma Orosz damit Lippenbekenntnisse abgegeben, deren Konsequenzen abzuwarten bleiben. Und ohne äußeren Druck geht dabei auch nichts voran, wie auch schon in der Auseinandersetzung um die Rede am 13. Februar auf dem Heidefriedhof zu sehen war, wo es viel Tauziehen gebraucht hat, damit sich die OB von den Nazis distanziert. Am 9. November an der Synagoge wird die OB wie jedes Jahr auch wieder eine dieser schönklingenden Reden anläßlich von Gedenktagen für die Opfer des Nationalsozialismus halten, die dann aber keine weiteren Konsequenzen im täglichen Kampf gegen Nazis und Rassismus haben. Ihr müsste es auch viel stärker darum gehen, noch mehr Bürger in dieses Gedenken einzubeziehen.

In den Dresdner Neuesten Nachrichten wird auch zitiert, wie sich Helma Orosz zum 13. Februar 1982 äußert, als tausende Oppositionelle aus der ganzen DDR in der Kreuzkirche zusammenkommen und etwa 1000 anschließend mit Kerzen zur Ruine der Frauenkirche gehen. Sie behauptet, dass die „Gruppe Jugendlicher“ angetreten ist, um das „stille Gedenken“ zu etablieren. Dieses „stille Gedenken“ zelebriert heute die CDU so gern zum 13. Februar, obwohl es sich als hochgradig untauglich gegen Nazis und Geschichtsrevisionisten erwiesen hat und beim offiziellen Gedenken am Heidefriedhof aus diesem Grund bereits revidiert wurde. Nein, am 13. Februar 1982 ging es um Frieden angesichts der Militarisierung auch in der DDR, ein Thema, bei dem es also einerseits gegen Krieg und andererseits um eine kritische Haltung zur DDR ging. Gerade der oppositionelle Charakter der Veranstaltung sorgte für erhebliche Dynamik. Das friedliche bzw. „stille“ des Ablaufs war eher dem Wunsch geschuldet „sich nicht provozieren zu lassen“ wie es in einem Flugblatt mit der Ankündigung dieser Aktion heißt. Ein „stilles Gedenken“ ist heute angesichts der Probleme mit Nazis und Geschichtsrevisionisten am 13. Februar ganz sicher nicht im Sinne der Akteure von 1982. Continue reading