Nazianschlag in Dresden-Löbtau, Brandanschlag in Berlin, Mord in Leipzig

Nicht, dass es jemand vergisst: Die Neonazis sind immer noch da, nach dem Desaster in Leipzig sind sie besonders sauer und sie sehen momentan ihre größten Erfolge darin, ihre Gegner mit Anschlägen zu überziehen. Nachdem bereits in Dresden Wohnhäuser angezündet wurden (Brand in der Praxis, Versuch in der RM16) ist es nun auch in Berlin dazu gekommen. Die M99 auf der Manteuffelstraße in Berlin-Kreuzberg – das Urgestein der Infoläden und überregional in der linken Szene bekannt – brannte in der Nacht zum 27. Oktober 2010, weitere Läden in Berlin wurden angegriffen. Auch bei der M99 in Berlin waren durch den Brand die Wohnungen über dem Projekt mit betroffen, eine Wohnung ist momentan nicht mehr bewohnbar.

In Leipzig hat es am 24. Oktober 2010 einen mutmasslich rassistischen Mord gegeben, der Iraker Kamal K. wurde in der Leipziger Innenstadt durch einen Messerstich ermordet. Einer der Täter trug bei einer Festnahme einen Pullover über dem Kopf, mit der Aufschrift: „Kick off antifascism“, der seine anti-antifaschistische Haltung demonstriert. Derzeit findet dagegen eine Demonstration in Leipzig statt, unter dem Motto „Das Problem heißt Rassismus“.

Anschlag auf neues Bürgerbüro der LINKEN in Dresden-Löbtau

In Dresden-Löbtau hat es in der Nacht zu heute (27. Oktober 2010) einen Anschlag gegeben, der in Zusammenhang mit dem Brandanschlag auf „Die Praxis“ stehen könnte. Ein neu eröffnetes Büro der Partei der LINKEN hatte sich klar solidarisch zum angegriffenen Projekt im selben Kiez gezeigt. Dafür gab es heute Nacht anscheinend die Quittung. So geht es nicht weiter! Die Solidarität gegen Naziangriffe muss noch breiter werden! Der Kampf gegen die Nazis hat gerade erst begonnen!

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Roter Oktober am 16.10.2010 in Leipzig: Die Nazis unterliegen, aber auch der Polizeistaat läßt grüßen

Nach der Auflösung der Naziaufmarsches durch die Polizei vor einem Jahr in Leipzig wurde es dieses Jahr spannend – über 100 angemeldete Protestveranstaltungen und restriktive Politik der Stadt machten es bis zuletzt unklar, was am 16. Oktober 2010 eigentlich passieren würde. Und dann das: Die vom Dresdner Ordnungsamt abgekupferte Taktik, linke wie rechte Demonstrationen auf stationäre Kundgebungen einzudampfen zeigt Erfolg. Die Linken sagen die Vorabenddemo daraufhin ab und die Nazis unterliegen vor dem Oberverwaltungsgericht, welches die Zusammenlegung der vier geplanten Nazidemos genauso wie die stationäre Kundgebung am Leipziger Hauptbahnhof bestätigt.

Was die Nazis tun, ist dagegen wenig überraschend: Sie demonstrieren in ihren Anreiseformationen in Käffern oder Vororten bis sie nach wenigen Minuten von der Polizei gestoppt werden. Nur die Linken punkten mit echten Überraschungen: Eine Blockade im Hauptbahnhof läßt den Nazis keinen Spielraum und die Gruppe Nazis, die sich in die Nazilocation in der Odermannstraße zurückziehen wollen, werden über Stunden dort blockiert – nicht nur sie, auch ihre Pizza, die sie sich dort hinbestellten.

Was an diesem Tag aber auch verloren hat, ist das Versammlungsrecht. Bisher war es in Leipzig nicht nötig gewesen, das Marschieren der Nazis direkt zu verbieten: Massenhafter Widerstand und strenge Vorkontrollen machten die Naziaufmärsche seit über zehn Jahren fast unmöglich. Nun löst der Staat das Problem gleich selbst: und erledigt so nebenbei auch die linke Vorabenddemonstration. Das ist autoritärer Mist. Widerstand gegen Nazis ist nur erfolgreich, wenn er direkt und von überall kommt!

Ausführlicher Bericht und Einschätzung über die Niederlage der Nazis, insbesondere in Hinblick auf den nächsten 13. Februar in Dresden:

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Aktueller Stand zum „Roten Oktober“ gegen die Naziaufmärsche in Leipzig am 16.10. + Anreise aus Dresden

+++ Update vom 15.10.: Das Leipziger Ordnungsamt hat die vier Naziaufmärsche zu einer stationären Kundgebung am Hauptbahnhof zusammengefasst. Die Nazis haben ein Rudel Klagen dagegen eingereicht. Die Entscheidung vom Oberverwaltungsgericht steht noch aus, es wird aber wahrscheinlich der Zusammenlegung zustimmen. Die Nazis planen weiterhin überraschend irgendwo aufzutauchen und spontan zu demonstrieren. weitere Informationen auf Indymedia +++

Der sogenannte „nationale Widerstand“ versucht in Leipzig derzeitig für allgemeine Verwirrung zu sorgen. Im Endeffekt erhofft er dabei, am 16. Oktober mehr Flexibilität durch dezentrale Polizeikonzepte und Intransparenz zu erreichen, wobei das Leipziger Ordnungsamt kräftig mithilft. Treffpunkte und Startzeiten bleiben offen. Die Anmelder der vier Aufmärsche setzen sich aus den Spektren der „Freien Kräfte“, „Junge Nationaldemokraten“ und der Leipziger Hool-Szene zusammen. Es wird insgesamt mit etwa 1000 Nazis gerechnet, jedoch scheint es unrealistisch, dass auch alle vier Aufmärsche tatsächlich durchgeführt werden. Ein Teil der Anmeldungen dient eher als Ablenkung, und die Nazis scheinen sich auch auf Spontis vorzubereiten.

Um die rechten Aktivitäten zu verhindern, sind im Gegenzug 30 Kundgebungen, über 100 Mahnwachen und mehrere Blockadepunkte angesetzt. Die Kundgebungen und Blockaden sollen friedlich ablaufen. Außerdem ruft das Bündnis „Roter Oktober“ zu dezentralen Aktionen auf. Am Tag selber wird es ein EA, Infotelefon, WAP-Ticker (ticker.hopto.org), Twitter (@L1610 ) und eine Demoberichterstattung über Radio Blau geben.

Um den Nazis entschlossen entgegentreten zu können und überhaupt sicher anzukommen, empfehlen wir den gemeinsamen Zugtreffpunkt bereits am Freitag, den 15.10. um 17:30 Uhr auf Gleis 6 ab Bahnhof Dresden-Neustadt. Da am Samstag selber verstärkt Kontrollen durchgeführt werden und natürlich auch ein Großteil der Nazis anreisen wird, ist die Ankunft am Vortag einfach unbedrohter und stressfreier. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die Nachttanzdemo am Vorabend unter dem Motto „F*ck the Vaterland – raven gegen Nazis“. Diese startet 19.30 an der Angerbrücke, führt u.a. am NPD-Gebäude der Odermannstraße vorbei und endet am Connewitzer Kreuz. Des weiteren wird es einen gemeinsamen Anreisepunkt um 19 Uhr an der Haltestelle „Connewitzer Kreuz“ geben. Wer noch Pennplätze benötigt, kann sich unter dieser E-Mail Adresse melden: pennplatz -@- safe-mail.net (Emailadresse bitte ohne Leerzeichen und Minus benutzen.)

Weitere Infos, Fakten und Neuigkeiten findet ihr auf der Mobi-Seite: 1610.blogsport.de/

Infoveranstaltung in Dresden: Naziaufmärsche am 16.Oktober in Leipzig verhindern!

Am 17. Oktober 2009 versammelten sich über 1300 Nazis in Leipzig zu einer Demonstration durch die Stadt – erfreulicherweise erfolglos.

Damals wurde der Aufmarsch von erfolgreichen Blockaden der Demoroute  verhindert. Diese Frustration motivierte einige der anwesenden Nazis zu Angriffen auf die Polizei – welche diese mit einer Identitätskontrolle aller versammelten Nazis beantwortete. Rundum ein schlechter Tag für den „nationalen Widerstand“.

Damit ihnen ein derartiges Desaster in diesem Jahr erspart bleibt, meldeten organisierte Neonazis vor allem aus dem Umfeld des „freien Netzes“ gleich 4 Demonstrationen für den selben Tag an. Insgesamt bilden die Aufmärsche einen Teil der vom gleichen Dunstkreis initiierten Kampagne „Recht auf Zukunft“ und stehen unter den Mottos: „Gegen Polizeiwillkür und staatliche Gewalt“, „Kapitalismus abschalten – Zinsherrschaft brechen“, „Zukunft statt Krisenzeiten“ und „Gegen linksradikale Hetze durch Roter Stern Leipzig“.

Die Vielzahl der angemeldeten Demos soll garantieren, wenigestens einen der vier Aufmärsche tatsächlich durchführen zu können. Auch die Nazis selbst sind sich bewusst, nicht vier große Demonstrationen gleichzeitig durchführen zu können. Die Taktik mit Hilfe mehrerer angemeldeter Märsche wenigstens einen durchführen zu können, soll sicher auch als Generalprobe für die sogenannten „Trauermärsche“ durch Dresden im Jahr 2011 dienen. Sicherlich wird hier aber auch zu beachten sein, dass wir es mit einer konservativen Stadtverwaltung zu tun haben und einem Ordnungsamt, dass möglicherweise so ein Konzept von vornherein unterbindet. Wir dürfen gespannt sein.

Wir sind optimistisch, dass die Idee des dezentralen Konzeptes der Nazis nach hinten losgeht. Vielmehr werden die Nazis am 16.10. in Leipzig, sowie am kommenden 13. und 19. Februar in Dresden merken müssen, dass auch neue Aufmarschstrategien nicht helfen werden, um menschenverachtende Propaganda auf die Straße zu tragen.

Wir laden deshalb am Donnerstag den 07.10. um 20 Uhr zu einer Infoveranstaltung im AZ Conni Dresden ein. Weitere Infos zum „Roten Oktober“ findet ihr auf der Mobi-Seite: http://1610.blogsport.de/

Weitere Links:
http://leipzignimmtplatz.blogsport.de/
http://ag1610.wordpress.com/

Die Zeit: Nazis planen zwei „Trauermärsche“ durch Dresden

Ein Artikel im Störungsmelder, dem Antinazi-Online-Magazin der Wochenzeitschrift Die Zeit zeigt, dass es sich langsam herumspricht: Dieses Jahr wird es im Februar an zwei Wochenenden in Dresden Nazi-Großaufmärsche geben.
Der vermutlich kleinere am Sonntag, den 13. Februar 2011 und inzwischen drei angemeldete Aufmärsche am Sonnabend, den 19. Februar 2011. Dies weist neben anderen Indizien darauf hin, dass die Großmobilisierung der Nazis auf den 19. Februar fällt. NPD, „freie“ Kameradschaften und die JLO (Junge Landsmannschaft Ostdeutschland) bewerben dabei jeweils einen Aufmarsch am 19.2.
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Dresdner Denkmal-Wahn

Am Sonntag wurde nun auf dem Heidefriedhof das Trauernde Mädchen als ein weiteres Denkmal für den 13. Februar enthüllt. Bereits im Vorfeld hatte Peter Ufer von und in der Sächsischen Zeitung deutlich gemacht, dass ihm das immer noch nicht reicht. Nach dem die von ihm nach Kräften unterstützte Variante für ein neues Denkmal im vergangenen Jahr letztlich im Sande verlief, hat er nun einen neuen Ansatzpunkt gefunden.

Auf dem Altmarkt soll ein neues Denkmal her. Dort wurden 1945 einige Tausend Bombentote von einem SS-Kommando verbrannt. Dieses konnte vorher diesbezügliche Erfahrungen im Zuge der Vernichtung der Juden sammeln. Heute erinnert auf dem Altmarkt ein Bodenmonument mit im Boden eingelassener Gedenkplakette, sowie eine weitere 2009 von Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) angebrachte Gedenktafel mit der Inschrift: „Dies ist ein Ort der Mahnung, des Erinnerns und Gedenkens. Hier wurden die Leichname tausender Opfer der Luftangriffe des 13. und 14. Februar 1945 verbrannt. Damals kehrte der Schrecken des Krieges, von Deutschland aus in alle Welt getragen, auch in unsere Stadt zurück.“ an das Ereignis.

CDU-Kulturstadtrat Sebastian Kieslich, einer der Wortführer der aktuellen Denkmalforderung, posiert für die Presse mit einer weißen Rose vor der Gedenktafel auf dem Altmarkt.

Immer wieder gab es schon in den vergangenen Jahren Diskussionen über ein großes Monument auf dem Altmarkt. Aus guten Gründen wurde dies bisher letztendlich immer, unter anderem vom Leiter der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, abgelehnt. Nach dem Vorstoß von Peter Ufer letzte Woche in der Sächsischen Zeitung zieht nun die Dresdner CDU nach und fordert, dass der Altmarkt zum zentralen Gedenkort vermutlich anstelle des Heidefriedhofs werden soll. Dazu soll ein Denkmal mit den von den 19.000 von der Historikerkommission recherierten Namen gebaut werden. Aus der FDP waren auch schon ähnliche Vorschläge zu hören, und auch ein Nazigrüppchen aus dem Umfeld der Freien Kameradschaften um Altkader Ronny Thomas (u.a. Sven Hagendorf, Sebastian Reiche, Simon Richter aus Radeberg, Philipp Göhler, Hans Böhm) ließ es sich nicht nehmen, bei der Enthüllung des Trauernden Mädchens auf dem Heidefriedhof die Anwesenden als Heuchler vollzupöbeln, weil ihnen ein Denkmal auf dem Altmarkt lieber wäre. Aus irgendeinem Grund ist ihnen offenbar entgangen, dass so ziemlich alle Anwesende ihrer Meinung gewesen sein dürften. Zum einen hat auch Bürgermeisterin Helma Orosz ihre Unterstützung für das Projekt bekundet, zum anderen wird genau dasselbe Argument für den Bau eines solchen Denkmals ins Feld geführt, nämlich, dass nach dem Aussterben der Erlebnisgeneration, die Bombardierung angeblich vergessen werden würde, wenn es dieses Denkmal nicht geben sollte. Wie sie darauf kommen, und warum das jetzt so schlecht sein soll, wird nicht erklärt. Schon jetzt ist es Tatsache, dass das Gedenken kaum noch von der Erlebnisgeneration getragen wird.

Immerhin werden in der Sächsischen Zeitung von einem anderen Redakteur auch ein paar Bedenken aufgezählt. Dabei geht es um die Frage der Kontextualisierung, die ein solches pompöses Denkmal sicher nicht leisten kann. Außerdem befinden sich unter den aufgezählten 19.000 Namen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch überzeugte Nationalsozialisten, wo sich schon die Frage stellt, warum man diesen explizit gedenken sollte. Da schließt sich gleich die Frage an, ob tatsächlich alle Toten bzw. deren Angehörige  überhaupt damit einverstanden wären, in so einer nivellierenden Aufzählung, in der Juden, Widerstandskämpfer und Nazi kommentarlos nebeneinander gestellt werden, mit aufgeführtt zu werden und Wallfahrtsort für das Gedenken an deutsche Opfer jeglicher Coleur zu werden.

Richtig ist die Anmerkung, dass es in Dresden kein vergleichbares Denkmal für die ermordeten Dresdner Juden gibt. Allerdings wäre selbst die Existenz eines solchen Denkmals, noch lange keine Legitimation für ein ähnliches Denkmal zum 13. Februar.

Der Kulturbürgermeister Ralf Lunau ist bisher eher gegen ein solches Gedenken, hat aber vermutlich eine Mehrheit im Stadtrat gegen sich. Ob die in der Sächsischen Zeitung prognostizierten Debatten tatsächlich eintreffen, bleibt abzuwarten. Bisher war auch aus den anderen Stadtratsfraktionen kaum öffentlicher Widerspruch zum Thema 13. Februar zu hören. Ein aus der Zivilgesellschaft gegründeter Arbeitskreis „Mythos Dresden“, der sich im letzten Jahr noch in die Denkmaldebatte einschaltete, scheint sang- und klanglos wieder eingeschlafen zu sein.

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Dresden kontert mit neuem Denkmal

Helma Orosz ist zurück von der Ausstellungseröffnung „Under Attack“, welche die Folgen von Bombardierungen im Alltag der Menschen von London, Coventry und Dresden dokumentieren soll. Während der Londoner Oberbürgermeister gute Ausreden vorweisen konnte, um mit nicht ihr über das geplante Denkmal zu Ehren der britischen Bomberpiloten diskutieren zu müssen, wies der Lord Mayor von Coventry jegliche Kritik aus Dresden am Denkmalplan zurück. In der britischen Presse wird das Thema mittlerweile heiß diskutiert, und viele Briten verbitten sich die Einmischung aus Deutschland.

In Dresden kann man so etwas natürlich nicht auf sich sitzen lassen, und so verkündete man jetzt die Installierung einer schon länger geplanten und fertigen Trauerskulptur auf dem Dresdner Heidefriedhof für den 19. September. Auf dem Dresdner Heidefriedhof findet jedes Jahr am 13. Februar der offizielle Gedenkakt mit Kranzniederlegung an der Gedenkstätte für die Opfer der Bombardierung statt. Bei dem in Bronze gegossenen weinenden Mädchen handele es sich, laut Peter Ufer von der Sächsischen Zeitung, im Gegensatz zum Ehrenhain für die Bomberpiloten um ein neues Zeichen der Versöhnung. Wie die reine Trauer um sich selbst irgendeinen Beitrag zu einer Versöhnung liefern soll, bleibt sein Geheimnis.

Ihr Leben war Kampf gegen Faschismus

Kleiner Ehrenhain im Heidefriedhof

Interessant und bestürzend ist dabei der Sprachgebrauch in der Sächsischen Zeitung bezüglich des Heidefriedhofs. Dort heißt es „Das Mädchen soll in Blickbeziehung zum Ehrenhain stehen, wo der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht wird.“ Nun gibt es auf dem Dresdner Heidefriedhof tatsächlich zwei Ehrenhaine, beide wurden jedoch explizit den Opfern des Faschismus gewidmet. In der Sächsischen Zeitung schreckt man also im Zuge der antiextremistischen Gleichmacherei von Nazis und Linken nicht mal mehr vor antifaschistischen Widerstandskämpfern und italienischen Zwangsarbeitern zurück.

Wie ein Lichtblick wirkt dagegen ein Artikel im Kulturteil der Sächsischen Zeitung, in dem ein Buchautor unter anderem zum Thema 13. Februar anmahnt die Vergangenheit ruhen zulassen. Demnach hätte man in Dresden viel eher einen Schlußstrich unter die Vergangenheit ziehen sollen, wie es z.B. in Hamburg, das ebenfalls im Zweiten Weltkrieg schwere Luftangriffe erlebt hatte, gemacht wurde. Dann würde es viele der heutigen Probleme in dem Zusammenhang nicht geben. Womöglich hat der Autor damit recht, allerdings kommt das etwas naiv daher. Es war in Hamburg viel einfacher einen Schlußstrich zu ziehen, da es keine Mythen- und Legendenbildung wie um die Luftangriffe um Dresden gegeben hatte. Das fing bei Goebbels an, der in der Berichterstattung die Schäden in Hamburg damals noch eher nach unten korrigierte um Panik in der Bevölkerung zu vermeiden und endet bei der Tatsache, dass Hamburg im Westen lag, und die Bombardierungen nicht zum Bestandteil antiwestlicher Propaganda wurden, wie das mit dem in der DDR gelegenen Dresden zeitweise geschah, um vor allem gegen die Amerikaner Stimmung zu machen. Völlig richtig ist dagegen, dass man Auschwitz nicht mit Dresden aufrechnen kann. Bleibt zu hoffen, dass das auch in Dresden mal ernst genommen wird.

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Antikriegstag und 20 Jahre neonazistische Umtriebe in der Region

Warschau nach der deutschen Bombardierung

Warschau nach der deutschen Bombardierung

Am 1. September 2010 jährt sich der Überfall Nazideutschlands auf Polen nun zum 71. Mal. Dieser Angriff markierte den Beginn des 2. Weltkrieges. Nach dem Schrecken des Krieges wurde der 1. September zum Antikriegstag bzw. Weltfriedenstag erklärt. Bereits im letzten Jahr wiesen wir auf den völkischen Vernichtungskrieg der Nazis im Osten hin. Als Fortsetzung dokumentieren wir einen Artikel aus dem Magazin „der Freitag“ in der die Pläne der Nazis zum Massenmord an der Bevölkerung, durch Verhungern lassen, vor allem in Weißrussland dargelegt werden.

Der VVN-BdA Dresden nimmt den Tag und die bevorstehenden Feierlichkeiten zu 20 Jahre deutsche Einheit zum Anlass um im Haus der Begegnung nach einem Film über das Erstarken der Nazis nach der Wende im Osten Deutschlands zu diskutieren. (vollständige Terminankündigung)

Wie offen die Nazis in Deutschland mittlerweile wieder auftreten, zeigt sich nicht zuletzt an den nun schon seit mehreren Jahren stattfindenden bundesweiten Naziaufmärschen anlässlich des Antikriegstags in Dortmund, die dort für ihren Sieg marschieren wollen. Auch in diesem Jahr gibt es dagegen natürlich Widerstand und auch aus Dresden wird wieder ein Bus zu den Gegenaktivitäten am 04.  September in Dortmund fahren.
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Orosz plant Neuauflage der Menschenkette

Wie der Presse zu entnehmen ist, plant Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) wieder eine Menschenkette um die Dresdner Innenstadt am 13. Februar. Damit soll würdig an die Bombentoten gedacht werden und ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt werden. Wie ernsthaft dieses Zeichen ist, kann man schon daran erkennen, dass der Bereich der Innenstadt von der Menschenkette vor den Nazis geschützt wird, der laut dem neuen Versammlungsgesetz sowieso schon für Extremisten am 13. Februar unzugänglich sein soll.

Bereits im letzten Jahr versuchte Orosz den Protest gegen die Nazis in ihre Aktion zu kanalisieren. Das gelang zum Glück nicht vollständig, so dass ca. 10.000 Menschen den Naziaufmarsch mit direkten Blockaden verhinderten, während man auf der anderen Elbseite die Menschenkette inszenierte. Dass es dabei vor allem um Dummenfang geht, zeigt auch die dreiste Behauptung von Orosz bereits am Abend des 13. Februar, dass die Menschenkette den Naziaufmarsch verhindert hätte. Auch dieses mal heißt es wieder „Die Menschenkette 2010 war ein großer Erfolg“ und „Es gibt keinen Grund, jetzt nach einer neuen Form zu suchen. Man sollte das bewährte Modell wieder wählen.“ Von Seiten der Stadt wird also auch in dieser Saison wieder mit großem Tamtam gezielt ins Leere agiert werden.

Die Nazis haben mittlerweile vor wenigen Tagen, neben der Mobilisierung zu einer Aktionswoche um den 13. Februar, die vermutlich auch wieder eine Demonstration von vor allem regionalen Nazis am 13. Februar beinhalten wird, eine Großmobilisierung für den 19. Februar angekündigt. Dabei will man mehrere von einander unabhängige Veranstaltungen durchführen. Das klingt nach dem in Nazikreisen breit diskutierten Sternmarschkonzept. Man darf gespannt sein, ob sich die Menschenkette auch am 19. Februar zusammenfinden wird. Wenn es dann nämlich nur noch darum geht, sich den Nazis in Weg zu stellen und man von keinem Sondergesetz vor eigenem Aktionismus beschützt wird.

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Bus aus Dresden zum Naziaufmarsch am 4. September in Dortmund

In Dortmund haust eine der aktivsten Neonaziszenen Deutschlands und ruft wie jedes Jahr zum „Anti-Kriegs-Tag“, anläßlich des 1. September, dem Jahrestag des Beginn des 2. Weltkriegs mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen. Dagegen stellen sich mehrere Zusammenschlüsse: Das Antifaschistische / Antimilitaristische Aktionsbündnis und das breite Bündnis Dortmund stellt sich quer, sowie das S4-Bündnis (der Nachfolger des S5-Bündnis vom letzten Jahr), welches in der Zusammensetzung dem Dortmunder Antifa-Bündnis ähnelt. Es ist also für alle etwas dabei, wenn sich wieder tausende GegendemonstrantInnen den Nazis entgegenstellen.

Anreise aus Dresden

Ein Busticket wird 15 Euro kosten. Über einen verminderten Beitrag wird im Einzelfall entschieden. Die vorläufige Abfahrtszeit ab Dresden ist 1 Uhr. InteressentInnen können sich per mail an akantifa @ riseup.net wenden oder bei der Geschäftsstelle der LINKEN Dresden unter: 0351 – 8583801 melden.

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Naziaufmarsch zum 17. Juni in Dresden gestört

Polizei und Ordnungsamt haben in Dresden zu ihrer alten Form zurückgefunden: Der Naziaufmarsch konnte dank ihres Engagements stattfinden. Doch die Nazis können außer dem Ablaufen ihrer Route auch keinen Erfolg verbuchen: Die GegendemonstrantInnen waren trotz kurzfristigen Aufrufs weit mehr und störten die Durchführung der Nazidemo erheblich. Bemerkenswert war dabei die Entschlossenheit und die Teilnahme vieler bürgerlicher GegendemonstrantInnen.

Hier findet ihr Fotos, den Bericht bzw. die Auswertung des AK Antifa Dresden, den Redebeitrag zum 17. Juni 1953 und Artikel der Tagespresse.
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17. Juni – Neonaziaufmarsch in Dresden verhindern!

Seit mindestens 2001 versuchen Dresdner Neonazis, am offiziellen Gedenken der Stadt auf dem Postplatz anläßlich des Jahrestages des Arbeiteraufstandes in der DDR teilzunehmen und darüberhinaus eigene Aktionen zu starten. Dieses Jahr kommt’s ganz dicke: Die Nazis haben eine Demonstration angekündigt. Das hat es außerhalb des 13. Februars in Dresden lange nicht mehr gegeben. Daher heißt es umso mehr: Ein Erfolg der Nazis muss verhindert werden!

In der aktuellen Ausgabe des Blick nach Rechts erschien anläßlich der Nazidemo in Dresden und vor allem der Tatsache, dass NPD und Freie gemeinsam dazu aufrufen ein Artikel zur Dresdner Naziszene unter dem Titel Konfrontationskurs.

Treffpunkt zu Gegenaktivitäten:
Donnerstag, 17. Juni 2010, 17:00 Uhr, Postplatz

Für die Gegenproteste gibt es einen gemeinsamen Aufruf Dresdner AntifaschistInnen:
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„Schadensbericht“ – Bilanz der Angriffe von Nazis und Polizeiaktionen für Linke und alternative Projekte

Aufgrund der Vielzahl von Vorkommnissen und der entsprechenden Gerüchte dazu, haben wir uns die Zeit genommen, allen Vorfällen auf den Grund zu gehen und eine Auflistung darüber zu erstellen. Wir hoffen, damit die zahllosen Nachfragen zu diesen Themen beantworten zu können.

Darüberhinaus zeigt die Auflistung, mit welchen Mitteln die Nazis bereits vor dem 13. begonnen haben ihre Rache zu üben und gibt einen Ausblick auf die zu erwartenden weiteren Angriffe. Denn es ist zu befürchten, dass die Liste mit dem Brandanschlag in der Nacht zum 18.2. in Pirna nicht zu Ende sein wird.
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Nazirandale in Gera und Pirna

Auf dem Rückweg von der verhinderten Nazidemo am 13. Februar 2010 in Dresden, stoppten Nazireisegruppen in Pirna und Gera, um ihre Wut herauszulassen. In Pirna wurde ein Büro der SPD angegriffen, in dem sich noch eine Person befand, die sich verstecken konnte, als die Scheiben mit Steinen eingeworfen wurden. In Gera wird eine weitere Nazispontandemo von der Polizei verhindert.

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„Der Polizeieinsatz wird leider sehr groß“

Och menno – die Polizei will mitspielen? Wer hätte das gedacht. Und leider leider muss sie zahlreich erscheinen, weil auch die Nazis und die Linken so zahlreich sind. Und sie wollen das berühmte Dresdner Trennungsgebot umsetzen: Wozu hat Dresden schließlich in der Mitte einen leidlich breiten Fluss mit ordentlich Strömung – wenn nicht um links und rechts damit zu trennen? Na also.

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Erfolg mit Nebenwirkung – Nachbetrachtung Naziaufmarsch 17.10. Leipzig

Am 17.10.2009 wollten Nazis zum wiederholten Mal in Leipzig aufmarschieren, was sie dann vor Ort nicht durchgeführen konnten. Gegen den  Aufmarsch hatte sich breiter Protest formiert, mit direkten Sitzblockaden um den Sammelplatz der Nazis. Entscheidend für den Ausgang des Tages war aber vor allem der Umgang der Polizei mit GegendemonstrantInnen und Nazis.

Nachdem aus diesem Anlass bereits auf Indymedia Vergleiche zwischen den Polizeieinsätzen bei Naziaufmärschen in Berlin, Leipzig und Dresden gezogen wurden, erschien in der Leipziger Wochenzeitung „Weiter“ ein Artikel in dem sich trotz des Erfolgs auch kritisch mit dem Polizeieinsatz auseinander gesetzt wird. Darin werden auch Vertreter des Aktionsnetzwerk Jena zitiert, die berechtigterweise darauf hinweisen, dass die Polizei in ähnlicher Weise gegen AntifaschistInnen am 13. Februar 2009 in Dresden vorgegangen ist.

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Antifaaktionen gegen den „Antikriegstag“ der Nazis am 05.09. in Dortmund

+++Update 27.08.09+++

 

2. Infoveranstaltung zu Dortmund in Dresden

 

Am nächsten Donnerstag, den 3.9. wird es im AZ Conni nochmal eine kleine
Infoveranstaltung geben, um über die aktuelle Lage zu informieren.
Dort gibt es die letzten Facts zur Demo und zu den geplanten Aktionen am Samstag, sowie Infos
zur Fahrt.


20 Uhr im AZ Conni

 

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Busfahrkarten gibt es ab sofort für 10,00 € im Buchladen "König Kurt" im AZ Conni.  

 

Am fünften September findet dieses Jahr zum fünften Mal eine Demonstration der sogenannten "Autonomen" Nationalisten in Dortmund statt. Mit 1100 Teilnehmern hat sich dieser Aufmarsch zu einem der größeren regelmäßig in der Bundesrepublik stattfindenden Naziaufmärsche entwickelt. Organisiert vom sogenannten Schwarzen Block der Nazis, versammelt sich dort das bei Demonstrationen am aggressivsten auftretende Spektrum der Naziszene. Mit ihrem Aufmarsch nehmen sie Bezug auf den Weltfriedenstag bzw. Antikriegstag, der sich im mahnenden Gedenken an den Einmarsch der Wehrmacht in Polen am 1. September 1939 etabliert hat. Im Zusammenhang mit ihrer Parole "Nie wieder Krieg, nach unserem Sieg!" wird klar, was vom "Pazifismus" der Nazis zu halten ist.

Dortmund selbst ist durch Zuzüge vieler Kader aus dem Spektrum der freien Kameradschaften zu einer Hochburg der Nazis im Ruhrgebiet geworden, mit einer extrem aktiven und gewaltätigen Naziszene und einer Zahl von Übergriffen, was man sonst eher aus einigen Regionen in Ostdeutschland gewöhnt ist. Traurige Höhepunkte der Naziübergriffe waren der Mord an dem Punk Thomas "Schmuddel" Schulz am 28. März 2005 und der Überfall auf die Gewerkschaftsdemonstration am 1. Mai 2009. Es gibt also viele Gründe für eine antifaschistische Intervention in Dortmund!

Am 06.08.2009 erschien auf indymedia ein ausführlicher Artikel zur Neonazisituation in Dortmund.

Neben vielen weiteren Gegenaktivitäten wird das antifaschistische Bündnis "S5", welches von Antifagruppen aus Nordrhein-Westfalen getragen und von vielen weiteren antifaschistischen Gruppen bundesweit unterstützt wird, am Tag selbst eine Demonstration gegen die Nazis organisieren.

Start: 05. September 2009 || 11 Uhr || Hauptbahnhof (Vorplatz)

Infos: http://s5.noblogs.org

 

Eine weitere bundesweite antifaschistische Demonstration veranstaltet das Bündnis „Dortmund stellt sich quer!“, ebenfalls mit vielen bundesweiten UnterstützerInnen.

 

Start: 05. September 2009 || 10 Uhr
|| Hauptbahnhof

Infos: http://dortmundquergestellt.wordpress.com/

 

Dass Nationalismus und Krieg nicht von Kapitalismus zu trennen sind, wird auf einer antimilitaristischen Vorabenddemonstration in Dortmund thematisiert.

Start: 04. September 2009 || 18 Uhr || Hauptbahnhof (Vorplatz)
Infos: http://www.nationalismus-überwinden.de/

Wer Interesse an einer gemeinsamen Anreise mit dem Bus hat, kann sich bei uns melden. See you in Dortmund!

¡No pasarán!

Naziaufmarsch in Dortmund verhindern!